Peiting besiegt mit dem letzten Aufgebot und einer Energieleistung den krisengeschüttelten VER aus Selb. Peitings Trainer Sebastian Buchwieser hat einen Tag nach seinem 40-igsten Geburtstag nur noch 14 Feldspieler zur Verfügung, doch sein Team holt alles aus sich heraus und ringt die Gäste aus der Porzellanstadt mit 3:2 nieder.

Die Ausfallliste des ECP wird mittlerweile von Spieltag zu Spieltag länger. Gegen die Oberfranken fehlen die Langzeitverletzten Andreas Feuerecker und Wayne Lucas, zusätzlich sind die Ausfälle von Brad Miller (Rückfall nach Gehirnerschütterung), Nardo Nagtzaam (Leiste), Manuel Bartsch (Gehirnerschütterung), Pius Seitz (Trainingsunfall), Lukas Haninger (Arbeitsunfall) und Max Oswald (Einsatz für Kaufbeuren) zu beklagen.

Doch die verbliebenen Spieler raufen sich zusammen und lassen sich auch durch eine mehr als schwache Schiedsrichterleistung nicht von ihrem Weg abringen.

Zu Beginn ist der Gast stärker und geht bereits in der dritten Spielminute –eine Sekunde vor Ablauf einer Peitinger Strafzeit- durch Dominik Kolb mit 0:1 in Führung. Eine Minute später hat Peiting Glück, als ein Schuss von Charles Grasskamp am Pfosten landet. Auf der Gegenseite schießt Dominic Krabbat knapp vorbei und scheitert mit dem Nachschuss am gegnerischen Torhüter. Nach einem Alleingang von Daniel Reichert bekommt Liam Hätinen das Spielgerät serviert, bringt die Scheibe aber völlig freistehend nicht an Manuel Kümpel im Gästegehäuse vorbei. Danach lässt der ECP eine doppelte Überzahl verstreichen.

Im Mittelabschnitt stellt Peitings Coach seine Reihen um und tauscht die Außenstürmer Thomas Heger und Simon Maier. Diese Maßnahme zeigt Wirkung. Dominic Krabbat (24.) –der eine starke Leistung zeigt und an allen Peitinger Treffern maßgeblich beteiligt ist- gleicht auf Zuspiel von Thomas Heger mit einer Finte –schießt den Gästetorhüter von hinten an- zum 1:1 aus. Danach gerät der Hauptschiedsrichter zunehmend in den Mittelpunkt und bringt durch fragwürdige Entscheidungen die Heimmannschaft und das Publikum gegen sich auf. So ahndet er weder einen Kniecheck von Richard Gelke gegen Florian Stauder, genauso wenig wie ein Foul an Florian Hechenrieder, sondern schickt sogar noch Martin Mazanec der seinem Torhüter zu Hilfe eilt für vier Minuten auf die Strafbank. Doch das alles ficht Peiting nicht an. Der ECP ist jetzt spielbestimmend und dreht in der 37. Minute die Partie. Dominic Krabbat zieht auf der rechten Seite durch, bedient Thomas Heger und dieser trifft zur 2:1-Führung für die Hausherren. Als das Spiel in der 40. Minute in die Pause geht, liefern sich Florian Stauder und Richard Gelke eine Schlägerei, die der Peitinger Stürmer für sich entscheiden kann. Beide Spieler verbringen deswegen das letzte Drittel bis kurz vor Ende auf der Strafbank.

Im Schlussdrittel erhöhen die Hausherren schnell auf 3:1. Thomas Heger bedient mit einem „No Look Pass“ den völlig freistehenden Simon Maier vor dem Tor, dieser zieht ab, Manuel Kümpel hält, doch den Nachschuss verwertet Dominic Krabbat (43.). In der 54. Minute hat Ian McDonald den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch Florian Hechenrieder pariert mit einer klasse Parade den Alleingang des Gästestürmers. Gegen Drittelende gelingt Selb durch Charles Graaskamp (58.) der Anschlusstreffer zum 3:2. Jetzt werfen die Oberfranken nochmal alles nach vorne, doch Peiting verhindert mit Glück und Geschick einen weiteren Treffer.

Aufstellung:
Mazanec, Weyrich, Krabbat, Morris, Maier (Heger)
Winkler, Rohrbach, Gohlke, Stauder, Heger (Maier)
Söll, Hätinen, Schäffler, Reichert

Zuschauer: 512

Tore: 0:1 Kolb (Gelke, Kabitzky), 1:1 Krabbat (Heger, Mazanec), 2:1 Heger (Krabbat, Winkler), 3:1 Krabbat (Maier, Heger), 3:2 Graaskamp (McDonald, Schiener)

Strafen: Peiting 14 plus 10 für Stauder, Selb 18 plus 10 für Gelke

Christian Assmann