Peiting-Herne 4:6 (3:1, 1:2, 0:3)

03.04.2019 - 04:49

Herne schießt Peiting nach einer super Saison in den Urlaub.

Clevere Herner bezwingen den EC Peiting im Viertelfinale und beenden damit eine überragende Saison des Südmeisters. Im letzten Spiel von Kapitän Anton Saal sieht der ECP nach einer 4:1-Führung schon wie der sichere Sieger aus, muss sich am Ende aber doch noch geschlagen geben.

Der Gast aus dem Ruhrgebiet ist zu Beginn überlegen, scheitert aber bei doppelter Überzahl an Florian Hechenrieder und seinen Mitspielern die sich in die gegnerischen Aktionen werfen und mit vollem Körpereinsatz einen Treffer verhindern. Doch wenig später ist es soweit: Dennis Thielsch (4.) bekommt einen Abpraller vor die Füße und stellt auf 0:1. Auch danach ist der HEV stärker. Gegen Drittelmitte findet auch der ECP ins Spiel und dreht die Partie innerhalb von sechs Minuten. Zunächst ist es Spielführer Anton Saal (14.), der in seinem Abschiedsspiel in Überzahl das Spielgerät zum Ausgleich im gegnerischen Kasten versenkt. Vier Minuten später legt Andreas Feuerecker die Scheibe im gegnerischen Drittel zurück und der heranstürmende Lukas Gohlke trifft ins lange Eck zum 2:1. 62 Sekunden danach zieht Ty Morris vor das gegnerische Gehäuse, spielt quer und Milan Kostourek schiebt die Scheibe zum 3:1 über die Linie.

Zu Beginn des Mittelabschnitts legt das Team von Sebastian Buchwieser dann nach und zieht nach einer tollen Kombination über Anton Saal und Milan Kostourek durch Simon Maier (23.) auf 4:1 davon. Eine weitere Riesenchance pariert Herne – Goalie Björn Linda sensationell! Danach plätschert die Partie ohne große Höhepunkte dahin. In der 33. Minute kommt der Gast wie aus dem Nichts erneut durch Dennis Thielsch zum 4:2-Anschlusstreffer. Jetzt verliert der EC Peiting den Faden und gibt das Spiel aus der Hand. Peiting gelingt nichts mehr und der Gast verkürzt in Überzahl durch Patrick Asselin (39.) auf 4:3.

 

Die letzten 20 Minuten werden dann bitter. In der 45. Minute stellt Tom Schmitz mit einem Schlenzer von der blauen Linie den 4:4-Ausgleich her. Herne wird jetzt zunehmend stärker und die Hausherren nervöser. Doch in der 49. Minute ergibt sich für das Team von Sebastian Buchwieser in Überzahl noch einmal die Möglichkeit zur Wende. Doch Peiting hat Pech. Brad Miller hämmert die Scheibe an die Latte. Drei Minuten vor Drittelende wandert Simon Maier nach einer sehr fragwürdigen (diplomatisch ausgedrückt) Schiedsrichterentscheidung auf die Strafbank. „In den PlayOffs in einem solchen Spiel zu dieser Spielzeit eine derartige Strafe wegen hohen Stocks auszusprechen… Das ist schlicht ein Witz!“, so Pressesprecher Simon Fritzenschaft. Jetzt nimmt Gästecoach Danny Albrecht eine Auszeit und schickt sein bestes Personal aufs Eis. Und das bringt die Entscheidung: Keine 12 Sekunden der Strafzeit sind abgelaufen, da hämmert Marcus Marsall das Spielgerät unhaltbar zum 4:5 in den Winkel. Peiting versucht zwar noch einmal alles, nimmt seinen Torhüter vom Eis, doch die Gäste sind clever und treffen vier Sekunden vor Ende der Partie durch Moritz Schug zum 4:6-Endstand ins verwaiste Peitinger Gehäuse.

Damit findet für den ECP eine super Saison ihr „trauriges“ Ende. „Die Spieler sitzen jetzt mit hängenden Köpfen in der Kabine und werden erst in einigen Tagen verstehen, was sie für eine tolle Saison gespielt haben!“, stellt Peitings Trainer in der Pressekonferenz nach dem Spiel fest.

Emotionaler Höhepunkt des Abends ist die Verabschiedung von Anton Saal nach dem Spiel. Seine letzte Ehrenrunde, eine letzte Welle mit den Fans zu den Klängen von Andrea Bocellis „Time to say goodbye“ – da mussten der Eine oder Andere im Stadion sicher eine Träne verdrücken! Danke für alles, Toni! Mehr als ein Jahrzehnt Herzblut, alles geben, anführen und über 500 Scorerpunkte! „Servus, Toni!“

 

Zuschauer: 1.000

Tore: 0:1 Thielsch (Frominych, Spitzner), 1:1 Saal (Maier, Feuerecker), 2:1 Gohlke (Feuerecker, Weyrich), 3:1 Kostourek (Morris, Miller), 4:1 Maier (Saal, Kostourek)

Strafen: Peiting 14 plus 10 für Weyrich, Herne 16

Christian Assmann / Simon Fritzenschaft