Play-Offs 2016

19.03.2016 - 15:01

Peiting schießt Tölz aus den Play-Offs

Leidenschaft pur! Bad Tölz – Peiting 2 : 3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) n. V.

Es läuft die 73. Minute, Peiting hat sich gerade in der Tölzer Zone festgesetzt, Dominik Krabbat passt auf den frei vor dem Tor stehenden Anton Saal und dieser versenkt das Spielgerät per Direktabnahme im Tölzer Gehäuse. Auf Peitinger Seite bricht Jubel aus, Tölz ist geschockt, kann kaum fassen was sich gerade ereignet hat und muss sich in die Sommerpause verabschieden. „So ein wichtiges Tor schießt man nicht oft, das nehme ich gerne an aber gewonnen hat die Mannschaft“, sagt Peitings Kapitän nach der Partie. Auch wenn er zugibt: „Die Sekunde, wenn der Puck einschlägt, ist der reine Wahnsinn!“

Beide Mannschaften agieren von Beginn an konzentriert und wollen keine Fehler machen. Der gute Schiedsrichter Christian Oswald hat die Partie von Anfang an im Griff und verhindert dadurch weitere Eskalationen. Beide Teams erspielen sich kleinere Chancen, doch zwingend ist keine. In der 7. Minute ist die Scheibe dann doch im Netz, doch Oswald versagt dem Tölzer Treffer wegen Torraumabseits die Anerkennung.

Zu Beginn des Mittelabschnitts gehen die Gastgeber durch Markus Busch (23.) in Führung. Doch Peiting lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und spielt weiter konzentriert. „Wir waren geduldig und wollten uns nicht das Tölzer Tempo aufdrücken lassen,“ sagt ECP-Coach John Sicinski nach der Partie. In der 36. Minute kommt es zu einem brutalen aber unabsichtlichen Zusammenprall zwischen Thomas Zeck und Tobias Eder. Beide Spieler müssen vom Eis geführt werden, Thomas Zeck ist teilweise bewusstlos und kann mit Verdacht auf Gehirnerschütterung danach nicht mehr weiterspielen. Tobias Eder kehrt im letzten Drittel wieder zurück. Kurz darauf scheidet mit dem bereits angeschlagenen Florian Stauder der nächste Peitinger Spieler aus. Der Stürmer verletzt sich nach einem Check an der Schulter. Jetzt hat John Sicinski nur noch acht Stürmer und fünf Verteidiger zur Verfügung. Doch diese Rumpftruppe gibt alles und kommt kurz vor Drittelende durch Anton Radu (39.), nach Vorarbeit von Ty Morris und Brad Miller zum verdienten 1:1-Ausgleich. Radu verwertet einen Abpraller, spitzelt die Scheibe in den Tölzer Kasten.

Im Schlussdrittel fahren Lukas Gohlke und das Geburtstagskind Martin Andrä Doppelschichten, um den verletzten Florian Stauder zu ersetzen. Und wieder hat Tölz den besseren Start. In der 42. Minute hämmert Sebastian Koberger die Scheibe zum 2:1 in die Maschen. Doch Peiting bleibt geduldig und wartet auf seine Chance. Und diese kommt: In der 52. Minute nimmt Ty Morris das Szepter in die Hand, spielt sich vor das Tor und haut die Scheibe aus der Luft am verdutzten Tölzer Torhüter Markus Janka vorbei zum erneuten Ausgleich in die Maschen. Jetzt macht Peiting Druck und hat durch Anton Saal den Führungstreffer auf dem Schläger, der scheitert aber (noch) an Janka. Da zieht der Tölzer Trainer die Reißleine und nimmt eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Danach passiert nicht mehr viel.

Jetzt geht es in die Verlängerung. Dort verhindert Florian Hechenrieder mit zwei Glanztaten gegen Sedlmayr (66.) und Strobl (67.) den Tölzer Siegestreffer. Dann bricht die 73. Minute an und Anton Saal schießt die Überraschungsmannschaft der Oberliga Süd in die nächste Runde.

Den Unterschied in dieser Serie machten die Führungsspieler, von diesen hat Peiting einfach mehr in seinen Reihen. Zu dieser Einschätzung gelangt auch der Tölzer Trainer Axel Kammerer nach der Partie.
In Peiting wird die Mannschaft nach ihrer Rückkehr im Eisstadion von Fans und Vorstandschaft gebührend empfangen und eine Siegesparty, die fast die ganze Nacht dauert, nimmt ihren Lauf.

Zuschauer: 2099
Tore: 1:0 Busch (Fischer, Merl), 1:1 Radu (Morris, Miller), 2:1 Koberger (Velebny, Kathan), 2:2 Morris (Warda), 2:3 Saal (Krabbat)
Strafen: Tölz 10, Peiting 10 plus 10 für Weyrich

C. Assmann