Ein Abend, viele Entscheidungen.
Der EC Peiting 2022/23 wird anders aussehen, als die letzten Jahre gewohnt.
Jetzt ist es soweit: mehrere Äras enden – und das gleichzeitig. Das wurde auf der gestrigen online – Pressekonferenz mehr als deutlich. Toni Saal wird unser Trainer bleiben, er erledigte seinen Job in Jahr 1 trotz der widrigen Umstände sehr gut. „Wenn jemand nach diesem Jahr sagt, er bleibt, dann zeugt das von großem Herzblut!“, freute sich Geschäftsführer Peter Gast. „Natürlich ist sportlich nicht alles so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Dass wir im Endspurt Platz 6 noch hergeben mussten, ist natürlich bitter. Im Endeffekt war einfach zu sehr die Luft raus.“, analysierte Coach Saal. „Ich bleibe, weil der Charakter in der Mannschaft stimmte und weiter stimmen wird und ich traue den Jungs mehr zu als Platz 8!“, strahlte er Zuversicht aus.
Dass ein größerer Umbruch kommen wird, deuteten der Abgang bzw. das Karriereende dreier verdienter Spieler an: Dominic Krabbat möchte sich noch einmal sportlich verändern, für ihn ist der „Aufwand Oberliga“ letztendlich doch zuviel. Simon Maier beendet nach einem frustrierenden Jahr mit vielen Verletzungen seine aktive Karriere. „Dass Dominic und Simmerl nicht erhalten bleiben ist natürlich schade. Wir sind Domi dankbar, dass er sich während der Saison entschieden hat, uns zu helfen. Er hat uns sehr guten Input gebracht und wichtige Tore geschossen. Was der Simon für den EC Peiting bedeutet, weiß Jeder. Ich habe mit ihm – natürlich mit Unterbrechungen – Eishockey gespielt, seit ich vier war. Er hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, war aber quasi die ganze Saison angeschlagen oder verletzt. Und als er uns dann im letzten Spiel in Halle helfen wollte, weil wir extrem wenige Spieler waren, bricht er sich den Fuß als er einen Schuss blockt… Jetzt hört Simmerl eben auf seinen Körper und sagt, es ist gut.“, so Saal.
Wir danken Dominic Krabbat und Simon Maier für außergewöhnliche Karrieren und jahrelangen Einsatz, ihr wart prägende Figuren unseres EC Peiting und werdet sicherlich nicht ganz von der Bildfläche verschwinden! Krabbat (#87) kommt auf 15 Jahre Oberliga und verbuchte währenddessen 608 Spiele bei 493 Punkten. Dazu kommen noch die zweite Liga, sogar einmal DEL sowie der DEB – Pokal. Simon Maier verzeichnet 14 Jahre Liga 3 und 477 Spiele (für Peiting, Deggendorf und den SC Riessersee) bei 364 Punkten. Auch er hat Liga 2 und den DEB – Pokal in seiner Vita stehen.
Ebenfalls Abschied nehmen müssen wir von Ty Morris – zumindest teilweise. Unsere Nummer 7 beendet seine aktive Karriere und hängt nach mehr als 760 Pflichtspielen alleine in Deutschland und unglaublichen 873 Punkten seine Schlittschuhe an den Nagel. „Eishockey war immer gut zu mir, ein großer Teil meines Lebens. Aber jetzt – solange mein Körper noch in Schuss ist – ist es Zeit, meiner Familie etwas zurückzugeben. Gleichzeitig möchte ich aber auch meinem Heimatverein etwas zurückgeben und freue mich über diese unglaubliche Chance!“, so Morris, der jetzt mit 38 das Teammanagement von Gordon Borberg (dem wir herzlich für seinen Einsatz in den letzten Jahren danken!) übernimmt. Zugleich wird er als Co – Trainer der ersten Mannschaft fungieren, danke auch an Markus Keppeler, der diese Position zuletzt ausgefüllt hat, jetzt aber beruflich zu sehr eingespannt ist, um weitermachen zu können. Danke für alles, Gordon und Markus!
Und Teammanager Morris hatte direkt auch zwei gute Nachrichten mit im Gepäck: Verteidigertalent Maxi Söll (#76) wird auch in der kommenden Saison unsere Farben tragen. Neu aus Füssen kommt Kontingentstürmer Samuel Payeur, der zuletzt in vier Jahren Allgäu 156 Spiele bei 169 Punkten verzeichnen konnte. „Sam ist mit 24 noch ein junger Spieler, extrem hungrig. Er arbeitet auch, wenn es scoringmäßig nicht zu 100% für ihn läuft, weswegen du ihn in allen Situationen, auch bei den Specialteams jederzeit schicken kannst. Dazu kommt, dass Ty und ich noch gegen Sam gespielt haben und wissen, was er drauf hat. Gegen ihn zu spielen war echt eklig!““, ist Anton Saal von dem Kanadier überzeugt. „Maxi hat sich vergangene Saison unglaublich entwickelt, einen enormen Schritt gemacht!“, lobt Saal. „Er ist ein Verteidiger mit offensivem Potenzial, an seinem Defensivspiel muss er allerdings noch arbeiten, was er aber auch weiß. Maxi Söll zu halten war eine unserer wichtigsten Personalien, jetzt ist er noch ein Jahr hier und dann gehe ich davon aus, wird er uns Richtung DEL2 verlassen. Das ist aber auch richtig so, denn er will noch weiterkommen!“
Nochmal kurz zusammengefasst: von Dominic Krabbat und Simon Maier verabschieden wir uns, Sam Payeur kommt neu vom EVF, Maxi Söll hat verlängert. Dazu kommen aktuell Marco Habermann und Tommy Heger (hatten vor Wochen verlängert) sowie Alex Winkler, Lukas Gohlke und Fabian Weyrich.
Simon Fritzenschaft