1. Mannschaft

12.12.2020 - 08:01

Nicht ganz belohnt…

...der ECP mit einer konzentrierten Leistung, aber zum Ende "Angst vor der eigenen Courage"".

Wie fühlt man sich als Fan nach einem solchen Derby? Unvollendet trifft es wohl am Besten… Unvollendet, weil man nicht live im Stadion dabei sein konnte. Unvollendet, weil die eigenen Jungs eigentlich richtig stark spielten und dennoch keinen glatten Sieg einfuhren.

Aber sei es drum, „unsere Formkurve zeigt nach oben und das ist gut!“, konstatierte unser Coach, Sebastian Buchwieser. Was er zuvor gesehen hatte, dürfte ihm über weite Strecken gefallen haben, auch wenn am Ende eine 1:2 – Niederlage n.V. zu Buche stand. „Den Punkt nehmen wir gerne mit, wenn auch mit einem weinenden Auge.“, so Buchwieser weiter. Unsere Erste zeigte sich verglichen zum ersten Derby gegen die Werdenfelser stark verbessert, die teils katastrophalen Fehler waren abgestellt worden. Im Gegenteil: von der ersten Minute an waren die Männer um den zurückgekehrten Kapitän Andreas Feuerecker und den wieder genesenen Ty Morris der Herr im OEZ zu Garmisch – Partenkirchen. Der ECP verteidigte konsequent und bissig, setzte die Gastgeber früh und geschickt unter Druck. Garmisch minutenlang nicht gefährlich vor Peitings Nummer 1, Florian Hechenrieder. Auch offensiv war das Spiel schnörkelloser, mit wesentlich mehr Scheiben zum Tor: Morris, Dennis Neal, Tommy Heger, Nardo Nagtzaam, Andreas Feuerecker und Martin Hlozek scheiterten aber reihenweise am starken SCR – Goalie Christian Schneider oder hatten nicht das nötige Quäntchen Glück. „Nur“ einmal belohnten sie sich für ihre Mühen: Ty Morris spielte in Überzahl den Puck hart zum Tor, Lukas Gohlke hielt die Kelle rein und fälschte die Scheibe unhaltbar ab, was die 1:0 – Führung bedeutete. Die konnte Ligatopscorer Eetu – Ville Arkiomaa allerdings schon vier Minuten später ausgleichen, er erwischte Hechenrieder zwischen den Schonern. Unter dem Strich der Eissportclub aber mindestens 40 Minuten die spielbestimmende Mannschaft, kämpferisch, wie es sich für „die Gallier“ gehört!

Im letzten Drittel ging das aber etwas verloren, das Match nun zerfahrener und plötzlich eröffneten sich unseren Gastgebern teilweise große Räume und dickste Konterchancen. Weil die aber allesamt vom erneut starken Florian Hechenrieder gestoppt werden konnten, ging es in die „3 gg. 3“ – Overtime. Und dort erwiesen sich erneut (nach dem VER Selb) unsere Gegner als abgezockter. Ex – DEL – Spieler (und Deutscher Meister) Uli Maurer besorgte per Rückhand den 1:2 – Siegtreffer für seine Farben in diesem 63 – Minuten – Krimi. Und so blieben wohl nicht nur die Fans zuhause an den Bildschirmen „unvollendet“ zurück.

Unter dem Strich war das allerdings ein starker Auftritt, bissig, aggressiv, geradlinig und kreativ – auf diesem Spiel (und dem gegen Füssen) können wir sehr gut aufbauen: „Über einzelne Spieler sprechen wir bei uns nahezu nie, außer es ist unser Torwart. Ich habe heute eine geschlossene Mannschaftsleistung gesehen, die Formkurve zeigt nach Norden, den Punkt nehmen wir gerne!“, schloss Coach Buchwieser den Kreis.

Weiter geht es schon am morgigen Sonntag, dann daheim ab 18 Uhr gegen die Indianer aus Memmingen – und gegen die gibt es ja ebenfalls noch eine Rechnung zu begleichen.

Simon Fritzenschaft