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16.04.2020 - 10:16

Markus Gleich ist neuer hauptamtlicher Nachwuchskoordinator

Gleich, letztes Jahr noch "nur" Trainer bei der U17 und U20, übernimmt den oberen Bereich (U15 - U20).

Die Zukunft eines Vereins liegt in seiner Nachwuchsarbeit – das war schon immer klar und wird durch die derzeitigen Herausforderungen mehr als bisher unterstrichen: „Die gesamte Liga wird kleinere Brötchen backen müssen, weil Sponsoren aktuell eben ihre eigenen Probleme zu lösen haben.“, „Wir hoffen, dass mehr Vernunft regiert, was z.B. Spielergehälter angeht!“, sind sich unser Teammanager Gordon Borberg und Vorstand Thomas Zeck einig.

 

Gleichzeitig ist die Oberliga vor Jahren einmal offiziell als Ausbildungsliga deklariert worden – ein Gedanke, der zuletzt immer öfter aus dem Blickfeld geriet, jetzt aber dank Corona wieder deutlich an Gewicht zulegen könnte. Da tut es gut, dass der Eissportclub Peiting vom DEB im Rahmen dessen „5 – Sterne – Programms“ erneut positiv bewertet und bepunktet worden ist und sich weiter mit drei Sternen schmücken darf. In dieses Programm fließen u.a. Bausteine ein, wieviele Jungs und Mädchen in den einzelnen Nachwuchsteams spielen, wie die verfügbaren Eiszeiten sind, wie die Trainings aussehen und dokumetiert werden, in welchen Leistungsklassen die Mannschaften spielen. Zudem sind Elemente wie „Kids Days“ oder die Eishockey – Laufschule wichtig oder auch die Präsentation der Kids bei Spielen der ersten Mannschaft. „Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs, auf Jeden, der seinen Teil dazu beiträgt!“, so Vorstand Thomas Zeck. Ein Fakt, den wir wieder mehr zeigen wollen.

Zur erfolgreichen Teilnahme am „5 – Sterne – Programm“ gehört aber auch das richtige Personal: hier sollen die Clubs hauptamtliche Nachwuchskoordinatoren zu ihrem Staff zählen. Der ECP hat das seit seiner erstmaligen Teilnahme am 5SP getan. In den letzten Jahren wurde dieses Amt von Sebastiano Lo Castro erfolgreich bekleidet, dem wir an dieser Stelle sehr für seine Ideen, Konzepte, Erfolge und Leistungen danken möchten. Sein Nachfolger auf dieser Position (für die oberen Altersklassen) wird Markus Gleich sein, der zuletzt bereits als Trainer für den Nachwuchs aktiv war. „Markus hat als ehemaliger Spieler natürlich eine Menge Erfahrung, die wir nutzen möchten!“, betont Zeck. In seiner aktiven Laufbahn spielte Gleich u.a. für Wolfsburg, Ravensburg, Hannover oder Bietigheim. Seine Karriere begann allerdings hier, im Nachwuchs des EC Peiting.

„Ich möchte dem Club deswegen einfach weiterhelfen!“, betont Gleich. „Dass ich jetzt Nachwuchskoordinator bin, war so eingentlich noch nicht wirklich Teil meines Lebensplans. Aber aus den Entwicklungen rund um das Coaching der U17 und U20 hat sich das jetzt so ergeben. Ich habe damals schon in Bietigheim ein wenig die kleineren Kids gecoacht und dabei gemerkt, dass es mir wirklich Spaß macht mit jungen Menschen zu arbeiten und sie als Spieler besser zu machen. Dann der Wechsel nach Peiting und zur U17 und U20. Aber jetzt in zunehmendem Maß – eben erst als Cheftrainer von 20, 25 Jungs und jetzt in dieser Position –  Verantwortung zu tragen ist eine neue Herausforderung. Klar denkst du darüber nach irgendwann mal Trainer zu sein, aber dass es nach dem Ende meiner aktiven Zeit nun so schnell geht, hatte ich so nicht erwartet.“, erläutert der 33 – Jährige, der sich direkt an die Analyse und Bearbeitung der Gesamtlage gemacht hat: „Wir mussten alles daran setzen, sowohl die U17 als auch die U20 in der Liga zu halten. Das waren auch für uns Trainer mental harte Wochen, aber bekanntlich mit gutem Ausgang. Das war und ist unglaublich wichtig für den Verein.“, spricht er die Anbindung unseres Nachwuchses an die erste Mannschaft an. „Wir spielen aktuell mit unseren Mannschaften sehr hoch. Ist das aber nicht der Fall, wird es schwieriger, talentierte Spieler zu halten, das muss man klar und deutlich sagen. Jeder weiß, dass wir in Peiting nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, viel auf auswärtige Spieler zu setzen. Und es ist auch nicht der Anspruch des EC Peiting Unsummen für Transfers zu investieren. Unser Anspruch war und wird noch stärker sein, dass wir die Spieler bei uns aus der Region, speziell auch aus Peiting selbst, selbst ausbilden und top ausbilden. Konkretes Ziel ist, mindestens oberligataugliche Athleten zu entwickeln und diese in unsere erste Mannschaft zu führen. Ohne diese Basis wäre es für Peiting langfristig auch nicht mehr machbar in der Oberliga.“, so seine klare Analyse. Gerade quantitativ hatten wir teilweise zu kämpfen, aber der Trend entwickelt sich momentan positiv: „Stand jetzt sind es in unserer U20 nächste Saison derzeit 18 Feldspieler, genau wie in der U17. Wir haben dazu auch Spieler von außerhalb verpflichtet.“

Um künftig den Nachwuchs immer weiter zu stärken und unseren Unterbau qualitativ und quantitativ auf eine breitere Basis zu stellen, setzt Gleich auf eine weitere Verbesserung der Strukturen und neue, sportwissenschaftlich gestütze Methoden: „Wir haben hier Spieler, die den Sprung schaffen können, die teilweise auch schon leicht in den Ablauf der ersten Mannschaft integriert wurden und werden. Damit das sinnvoll von statten gehen kann, haben wir jetzt ein Perspektivspielerprogramm aufgelegt, wo die Kids gelistet und gezielt beobachtet werden.“ – also z.B. über Bewertungen von unterschiedlichen Bereichen und Empfehlungen, wo die einzelnen Spieler sich noch verbessern können, bzw. müssen und wie das gelingen könnte. „Da sind momentan sieben Spieler drin, darüberhinaus gibt es ein erweitertes Perspektivprogramm. Inhaltlich bekommen diese Perspektivspieler – und jeder hat die Chance ein solcher zu werden – entsprechend ihres Alters und ihrer Entwicklung spezielle Zusatztrainingspläne, um sie gezielt zu fördern.“, erläutert Gleich das System. „Das Programm geht hinunter bis zur U15 und soll beispielsweise auch extra Eiszeiten zur weiteren individuellen Förderung bieten, denn es bleibt dabei: wir wollen und müssen unsere eigenen Jugendlichen bestmöglich auf die Oberliga vorbereiten. Das heißt, der ECP muss als Vorbild vorangehen, Spieler aus dem Ort und der Region auf den Sprung in die Oberliga und vielleicht noch weiter vorzubereiten. Dafür sehe ich den EC Peiting als besten Club im Landkreis. Wir haben dafür die Strukturen, wir verfeinern sie weiter, aber entscheidend ist immer die eigene, persönliche Einstellung.“, so Gleich abschließend.

(Grund-)Ausbildung im Eishockey, körperliche Entwicklung, Einstellung – dieser Dreiklang ist elementar für den Beginn einer erfolgreichen Karriere. Als Beispiele aus den letzten Jahren können hierfür u.a. Fabian Dietz, Thomas Oppenheimer, Alex Winkler, Tim Rohrbach, Florian Stauder, Fabian Weyrich oder jetzt eben Söll, Mühlegger und Czogallik ins Feld geführt werden.

„In den Jahrgängen, die sich die kommenden drei oder vier Jahre entwickeln ist durchaus eine ordentliche Menge an Prospects für die Erste dabei, das zeichnet sich jetzt bereits ab. Als aktuelles Beispiel kann Dennis Krutsch gelten, der schon mit 16 die ersten Erfahrungen in Trainings und Spielen bei der ersten Mannschaft gesammelt hat. Nicht zu vergessen Maxi Söll, Markus Czogallik oder Tim Mühlegger, wo die Qualität auch sehr hoch ist. Wir brauchen und wollen Spieler, die gerne für diesen Verein spielen, die diesen Verein im Herzen tragen und sich entwickeln wollen!“

Simon Fritzenschaft