Allgemein

11.04.2020 - 12:16

Vereinsarbeit in schweren Zeiten

"Freilich hat uns Corona ebenfalls hart getroffen, aber wir bekommen es hin!"

Es ist eine viel zu lange Sommerpause, die viel zu früh kam… COVID-19 hat der vergangenen Spielzeit ein „Ende“ gesetzt, das sich nicht richtig anfühlt. Wie gerne hätten wir uns in den PlayOffs mindestens mit der Hansestadt Hamburg gemessen, wie reizvoll wäre es gewesen, wenn das „Tor zur Welt“ auf „das kleine gallische Dorf“ trifft?! Derzeit liefe eigentlich das Halbfinale der Oberliga – gut möglich, dass unsere Jungs noch dabei wären, denn zu den PlayOffs zeigte die Formkurve nach oben, war der Kader wieder vollzählig.

„Dennoch ist es die richtige Entscheidung, jetzt auf Abkühlung und Distanz zu setzen!“, bekräftigt unser Vorstand Thomas Zeck. Während andere Clubs scheinbar mächtig in der Klemme stecken, ist es beim Eissportclub relativ ruhig, was Solidaritätsaktionen angeht, was aber nicht mit Untätigkeit zu verwechseln ist. „Wir planen grundsätzlich ohne die PlayOffs. Die Einnahmen, die man möglicherweise in den KO – Spielen generiert, sind bei uns nicht im Haushalt mit drin, von dem her gesehen geht es uns finanziell nicht schlecht, auch wenn uns die Coronakrise freilich ebenfalls hart getroffen hat. Uns fehlt Geld! Und wird über den Sommer möglicherweise noch mehr Geld verloren gehen, weil Veranstaltungen auf der Kippe stehen oder wegbrechen.“, gibt Zeck zu. Dass er damit das Bürgerfest oder die Gewerbeschau meint, liegt auf der Hand. „Dass es also finanziell schwieriger wird, als es die letzten Jahre war, ist klar.“

Die sechs Abgänge vor dem vereinbarten Transfer- und Verhandlungsstopp sind bekannt, seitdem ist es ruhiger als gewohnt, was Kadernews für die kommende Saison angeht. Auch hier setzte Corona ein Stoppschild. Wir bitten um Geduld, bis die vereinbarte Ruhephase abgelaufen ist. Parallel sprechen Vereine und Verband regelmäßig über die Zukunft der Oberliga (-Süd): Sonthofen wird aufgrund seiner Insolvenz nicht mehr Teil der OLS sein. Gerüchte und Wünsche ranken sich um Standorte wie Miesbach, Passau, Landsberg oder auch die VEU Feldkirch. „Richtig, das sind alles Gerüchte! Es ist momentan so, dass wir in der OLS momentan nur elf Mannschaften sind. Die Bayernliga plant mit 18 Mannschaften. Derzeit wird verhandelt, welche Mannschaften noch Interesse hätten Oberliga zu spielen, aber das ist momentan eher ein Lesen in der Glaskugel, weil man einfach die Entwicklungen der nächsten zwei, drei, vier Wochen abwarten muss.“, ordnet Zeck die Lage der Liga ein. Das macht natürlich auch die Arbeit mit Sponsoren komplizierter: „Wir hoffen natürlich, dass uns unsere Partner weiter treu bleiben und wir einen soliden Haushalt aufstellen können. Wir werden weiter versuchen, mit unserer Arbeit zu überzeugen, auch wenn jetzt gerade natürlich nicjht viel passieren kann. Wir können nicht rausfahren, direkte Gespräche suchen, es herrscht relativ viel Ruhe. Auch hier müssen wir erstmal abwarten!“. Was für unseren ECP gilt, dürfte ligaweit gelten – kleinere Brötchen backen ist aus unserer Sicht das Gebot der Stunde: „Stand jetzt ist doch absehbar, dass alle Clubs weniger Budget zur Verfügung haben werden. Manche trifft es mehr, manche weniger. Es bleibt einfach zu hoffen, dass alle vernünftig agieren, gut planen für die nächste Spielzeit und beispielsweise den Bogen bei Spielergehältern nicht überspannen!“, mahnt er mehr Selbstdisziplin an, als in den letzten Jahren gezeigt wurde.

Gute Nachrichten gibt es derweil vom Nachwuchs. Erneut bekamen wir vom DEB im Rahmen des „5 – Sterne – Programms“ drei Sterne zugesprochen (im Rahmen des Programms werden u.a. Personal, verfügbare Eiszeiten oder Leihausrüstungen bewertet. Zudem die „Kids on Ice – Days“ oder Pausenspiele bei der ersten Mannschaft): „Damit sind wir sehr zufrieden! Uns wird seitens des Verbandes in der Hinsicht auch immer ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die Rolle des Nachwuchses wird immer wichtiger, speziell eben jetzt. Eigengewächse in die erste Mannschaft zu bringen, das wird noch stärker der Weg in die Zukunft sein. Deswegen werden wir im Nachwuchsbereich auch in den nächsten Jahren weiter hart arbeiten und Geld investieren, damit wir hier stark aufgestellt sind.“, betont Thomas Zeck. Dennoch wollen wir nicht verschweigen, dass speziell bei den U20 – Junioren zuletzt die Kaderbreite fehlte. Daran wollen und werden wir arbeiten! Erfreulich zeigt sich die Entwicklung im Einstiegsalter: „Wir haben unsere Eishockey – Laufschule von Sonntag auf Freitag verlegt. Messbar ist der Erfolg hier durchaus, wenn wir uns ansehen, dass bei der U7 zu Ende der vergangenen Saison mehr als 30 Kids für den ECP unterwegs waren. Viele kamen direkt aus der Laufschule in die Mannschaft!“ – klar, dass da die Mitarbeit von ehemaligen Profis wie Markus Gleich (Bietigheim Steelers) oder Toni Saal (langjähriger Captain des ECP) einen großen Vorteil bietet. An dieser Stelle sei ein großer Dank allen Mitgliedern der Nachwuchsabteilung ausgesprochen für ihr hohes Engagement der vergangenen Jahre bzw. aktuell! Jede helfende Hand zählt und wird wahrgenommen!

Soweit also unser Wasserstand in diesem so besonderen April 2020, weitere News folgen selbstverständlich, wenn es Spruchreifes gibt. Bitte vergesst nicht unsere social – media – Plattformen (Facebook, Instagram oder Twitter), dort läuft zur Zeit z.B. die T – Shirt – Aktion „Zusammen für Peiting“ in Kooperation mit unserem Partner „Fleischis Sportkiste“. Hinzu kommt eine kleine neue „Zamsteh!“ – Kampagne.

Simon Fritzenschaft