Das OverTime war gut gefüllt, Fragen noch eher spärlich gesäht.

„Wir sind sehr zufrieden damit, wie der Stammtisch angelaufen ist!“, freute sich Teammanager Gordon Borberg über mehr als 50 Fans, die am gestrigen Abend ins OverTime gekommen waren. Auf dem Diskussionsplan standen unter anderem die Vorstellung unseres neuen Trainers, Sebastian Buchwieser oder die Entwicklung der Oberliga – Süd. „Am Anfang war es von den Fragen seitens der Fans zwar noch etwas verhalten, aber gerade beim Thema „Quo vadis, Oberliga?“ bestand deutlicher und auch emotionaler Gesprächsbedarf.“, so Borberg weiter. Dabei ist klar, dass weder die Fans noch unser EC Peiting zufrieden sein können, mit dem alljährlichen und teils unwürdigen Planungschaos speziell in der Südstaffel. Schweinfurt, Füssen, Erding – das sind nur die letzten Aussteiger. Zugleich erinnern wir uns an Landsberg oder Passau. Jetzt zogen auch noch die Grafinger zurück. Aufsteiger? Kaum… Planungssicherheit? Nicht existent… Lange hat sich der ECP dieses Treiben angesehen, trotz allen Gegenwinds sportliche Erfolge gefeiert, zuletzt begeisternde PlayOffs gespielt. Jetzt allerdings scheint das Maß voll: „Jetzt ist bekannt geworden, dass Bayreuth aufsteigt, dementsprechend kommen die Heilbronner Falken in die OL – Süd. Damit sind wir aktuell bei einer Spielstärke von 10 Teams.“, so Borberg. Und das ist freilich nicht der Weisheit letzter Schluss. Seit Jahren herrscht Gerede von einer stabilen 12er – Liga. Fehlanzeige… Zudem sank die Attraktivität für Vereine im Süden: Selb, Weiden, Bayreuth oder Schönheide machten die Südstaffel nordlastig. Da ist es irgendwann nur logisch und konsequent, dass man sich Gedanken über Alternativen macht: „Man muss jetzt einfach abwarten, was man noch irgendwo aus dem Hut zaubern kann.“, so Borberg weiter. Er ergänzt: „Vielleicht müssen wir uns überlegen, ob eine Annäherung an Österreich für uns mittel- und langfristig nicht sinnvoller wäre! Kurzfristig ist das freilich noch nicht umzusetzen.“ Der DEB hat es mit der Integration der Tilburg Trappers in die OL – Nord vorgemacht, warum sollte dieser Weg nicht auch anders herum gangbar sein. „Das sind Gedankenspiele, die man so hat. Ich meine, wir liegen an der Grenze zu Österreich. Die meisten Auswärtsspiele wären auf alle Fälle fahrbar und ob wir jetzt 400 Kilometer in die eine oder in die andere Richtung reisen ist eigentlich egal, wenn wir dafür eine gesunde Liga hinbekommen.“

Thema Nummer 2 sorgte dann für deutlich mehr Freude unter den anwesenden Fans: nun ist es offiziell, dass uns Stürmer Martin Andrä und Verteidiger Brad Miller auch 2016 / 17 erhalten bleiben. Beide bildeten vergangene Saison gute Stützen unserer Mannschaft und legten in den PlayOffs noch deutlich zu.

Thema Nummer 3 war die Vorstellung von Sebastian Buchwieser, der das Erbe John Sicinskis antreten möchte: „Ja, war schön, der Abend. Das Publikum war noch ein wenig schüchtern. Aber ich bin hier sehr freundlich aufgenommen worden, das freut mich!“, so unser neuer Trainer, der auch gleich ein bisschen was zu seiner Philosophie verriet: „Wir wollen auf alle Fälle auf Puckbesitz ausgerichtet sein und kontrolliert in’s gegnerische Drittel kommen. Auf der anderen Seite wollen wir genau das bei unseren Gegnern verhindern. Ich denke, das lässt sich mit meiner Mannschaft gut umsetzen. Ich werde einige Sachen ändern, aber eben nicht alles!“, so Buchwieser, der genau um die Qualität des Teams weiß, das er übernimmt. „Dinge, die gut liefen, will ich freilich nicht verändern. Aber wo es noch Potenzial gibt, da werde ich versuchen es heraus zu kitzeln.“. Buchwieser lebt in Schongau und hatte so schon Gelegenheit, unsere erste Mannschaft „in Action“ zu sehen. Und was er gesehen hat, hat ihm in großen Teilen gefallen: „Sportlich waren gerade die KO – Spiele super, der Teamgeist ist absolut intakt. Bis jetzt habe ich nur gute Eindrücke, was mir Anton Saal und Simon Maier in persönlichen Gesprächen auch schon bestätigt haben. Meine Aufgabe ist es jetzt, meine eigenen Ideen da noch mit einzubauen. Und ich habe einige Ideen!“. Das glauben wir dem Mann, der in der Bayernliga mit Lindau Meister war. „Aber die Oberliga ist schon eine andere Hausnummer!“, gibt er zu bedenken. „Wir wollen auf alle Fälle immer 100% geben und unsere beste Leistung abrufen. Dann sehen wir, was dabei herauskommt.“. Buchwieser verriet auch schon, dass am 2. Juni der Fitness – Eingangstest für das Sommertraining stattfinden wird. Unsere Spieler trainieren sowieso schon wieder recht fleißig. „Wir sind auf jeden Fall fit, das kann ich jetzt schon garantieren!“, so Buchwieser abschließend.

Na dann: Herzlich willkommen in Peiting, beim ECP, Sebastian Buchwieser! Und viel Erfolg in der neuen Saison!

Alles in allem war es ein gelungener erster Fanstammtisch unseres Eissportclubs. Jetzt werden wir konzentriert an der Vorbereitung der kommenden Spielzeit arbeiten und dann bilden wir mit Euch, liebe Fans, Zuschauer, Gönner und Sponsoren wieder „das kleine, gallische Dorf“!

Simon Fritzenschaft