1. Mannschaft

18.07.2015 - 09:27

Rückblick auf die JHV

Knappe 541.000 Euro Gesamtetat, ein kleines Plus, Platz 6 und eine heiße erste PlayOff - Runde.

Und vor allem soll es wieder ein Stückchen weiter nach vorne gehen – in mehreren Bereichen. Mehr Zuschauer, mehr Identifikation, weiter oben in der Tabelle, das sind die Ziele der kommenden Saison. Sie wurden am vergangenen Donnerstag genauso deutlich, wie die solide Arbeit der vergangenen Spielzeit.

510 Krankheitstage in sieben Monaten. 568 Zuschauer im Schnitt, in den PlayOffs wesentlich mehr („Die PlayOffs haben uns den Hintern gerettet!“, so Schatzmeister Werner Wiedemann – Mozart). Ein Plus von 2332,32 Euro unterm Strich. Alles in allem war es eine anstrengende Saison: Geschäftsführer Peter Gast resümierte als erstes die: „Es war anstrengend wie fast noch nie! Unter den genannten Umständen gilt: wir sind glücklich über das Erreichte!“

Und dann geht es richtig los, denn der Ausblick auf die neue Saison ist von dem deutschlandweiten Chaos geprägt: Stichworte Füssen und Landshut sowie in zweiter Linie Regensburg und Heilbronn treiben Gast, aber auch Gerhard Weyrich eine leichte Zornesröte ins Gesicht. „Wie in Füssen plötzlich mehrere Hunderttausend Euro an Verbindlichkeiten auftauchen ist uns unverständlich! Schade, dass sowas in Füssen passiert!“. Bei dem ganzen Hin und Her gibt es nur einen Verlierer: „Das Produkt Eishockey.“

Ein Produkt, zu dem unser EC Peiting seinen (vielleicht) bescheidenen Anteil beiträgt, und das seit Jahren verlässlich und solide. Das konnte Wiedemann – Mozart auf Heller und Pfennig belegen. Unser Schatzmeister legte auf Heller und Pfennig alle Einnahmen und Ausgaben offen und freute sich am Ende über einen Überschuss. Nicht selbstverständlich in diesen Zeiten, in denen anderswo mit dicken roten Zahlen um sich geworfen wird, wo Spieler kündigen oder die Flucht ergreifen. Auch nicht selbstverständlich: „Alleine 15% des Gesamtetats fließen bei uns in den Nachwuchs, mit knapp 160 Nachwuchsspielern.“. Damit liegt der ECP in ganz Deutschland weit vorne, in der OL – Süd hinter Regensburg, Tölz und Füssen auf Platz 4. Hier treffen Solidität und Sport aufeinander, einzig scheint das nicht beim Publikum anzukommen, Gerhard Weyrich: „Ironischerweise wird uns genau das immer angekreidet.“ Vor allem die negative Stimmung im Internet, bspw. auf Facebook stößt ihm sauer auf: „Da wird Stimmung gegen den Verein gemacht.“, die mangelnde Bereitschaft zum Aufstieg wurde mehrfach kritisiert. „Man kann uns ja vieles vorwerfen, aber finanzielles Harakiri gehört nicht dazu.“ Man merkt Weyrich den Ärger an, er spricht laut, deutlich und emotional. Aber: er will nach vorne blicken, wie der gesamte Verein: „In schwierigen Zeiten gilt es, die Strategie des ECP wieder stärker in Erinnerung zu rufen! Stehen Sie bitte auch weiterhin zu uns, denn nur gemeinsam sind wir stark! Wir kämpfen jedes Jahr ums Überleben und das als kleinster Standort in der Oberliga.“. Hier wurde ein Appell an die Zuschauer und vor allem die Fans sichtbar. Schauen wir zusammen nach vorne, als einer der kultigsten und verlässlichsten Vereine überhaupt!

Der Grundstein dazu ist gelegt, wenn man Dinge, wie das „ECP – Magazin“, die aktuelle Trikotabstimmung, die Nachwuchsarbeit oder neue Ticketangebote wie die „Elferkarte“ oder das „5er – Kennenlernticket“ (für 15 Euro) im Blick hat.

Auch der Blick auf den aktuellen Kader lohnt, was Teammanager Gordon Borberg deutlich machte: „Wir beim EC Peiting haben über den Sommer angestrengt und konzentriert gearbeitet und freuen uns auf die neue Spielzeit!“ Ergebnis sind neue Namen wie Ty Morris, Brad Miller, Justin Taylor, Simmerl Maier oder Martin Andrä. Oder das Nachrücken von Flo Höfler, Anton Radu und Robert Altenhofen. Insgesamt umfasst unsere erste Mannschaft drei Torhüter, neun Verteidiger und zwölf Stürmer. Peter Gast ergänzte: „Ohne Verletzungen peilen wir die Top4 an!“.

Abseits der Teamplanung können wir einen neuen Hauptsponsor in unserer Familie begrüßen! Die Firma „IWT – International Water Technologies“ aus Ebern wird als Nachfolger des „Werdenfelser Elektromarktes“ künftig die Brust der Spieler zieren. Auch „Schotten & Hansen“ steigt neu ein, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle bisherigen und neuen Unterstützer.

Zu diesen muss 2015 / 16 auch wieder deutlich stärker unser Heimpublikum gehören: „Mit den Zahlen aus der Hauptrunde können wir kaum mehr verlässlich kalkulieren. Erst in den PlayOffs geht immer was. Aber was ist, wenn wir mal nicht einen Gegner wie Regensburg bekommen?“ warnte Werner Wiedemann – Mozart. Nochmal deutlich: Peiting ist der kleinste Standort in der Oberliga mit knapp 12.000 Einwohnern. Wir messen uns mit Regensburg (140.000 Einwohner), Bayreuth (knapp 75.000), Freiburg (mehr als 200.000) oder Selb (rund 17.000). Das muss doch einen gewissen Stolz in unserer Heimatgemeinde auslösen?! In diesem Sinne hoffen wir darauf, dass sich die Ränge wieder besser füllen, wenn es Ende August wieder auf’s Eis geht.

Wir sind heiß! Ihr / Sie auch?

Simon Fritzenschaft