1. Mannschaft

24.01.2013 - 18:50

Vorbericht EC Peiting vs. Erding Gladiators

Der Endspurt in der Vorrunde der Oberliga Süd ist eingeläutet und zum heutigen Heimspiel, dem 18. von 20 Heimspielen in der Vorrunde, begrüßen wir die Gladiatoren aus Erding.
Den Gladiatoren droht auf der Zielgeraden der Atem auszugehen. Spielte man doch lange Zeit um den achten Platz mit, beträgt der Rückstand auf diesen so wichtigen Platz momentan neun Punkte, allerdings haben die Erdinger auch ein Spiel weniger absolviert als die Mannschaften vor ihnen. Rechnerisch ist also noch alles drin für die Herzogstädter, jedoch erleichtert das Verletzungspech, das gerade in Erding vorherrscht, die Aufholjagd nicht unbedingt. Einige Stammspieler fallen verletzungsbedingt seit Wochen aus. Besonders schwer wiegt dabei die Verletzung des kanadischen Top-Scorers Ryan Martens, der sich am Knie verletzt hat und bis zu acht Wochen ausfällt. Als Ersatz auf der zweiten Ausländerposition wurde der tschechische Verteidiger Jiri Jelinek verpflichtet. Jelinek spielte bereits vergangene Saison in Erding und kehrte auf Empfehlung seines Freundes Ales Jirik, der die Kontingentstelle im Sturm besetzt, zurück. Neben Martens fallen u.a. noch die etablierten Defensiv-Stammkräfte Sebastian Gumplinger und Johannes Pfeiffer aus, ein Einsatz von Kevin Steiger ist zumindest fragwürdig. Im Sturm fällt Florian Engel definitiv aus.
Die bisherigen Partien gegen die Mannschaft aus der Weißbierstadt konnte der ECP allesamt gewinnen. Am ersten Spieltag der Saison konnte in Erding 5:1 gewonnen werden, ehe zu Hause ein 6:1 folgte. Beim zweiten Gastspiel in Erding konnte man sich beim 7:2 ebenfalls schadlos halten und alle Punkte mit in die Marktgemeinde nehmen.
Die Nummer 1 im Tor der Gäste ist Patrick Ashton. Bei 28 Einsätzen konnte er das Eis neunmal siegreich verlassen und kassierte dabei 115 Gegentore, was einen Gegentorschnitt von 4,49 bedeutet. Back-Up ist der großgewachsene Timon Ewert, der im bisherigen Saisonverlauf neunmal eingesetzt wurde und im Schnitt knapp sechsmal pro Partie hinter sich greifen muss, um die Scheibe aus dem Tor zu holen (GTS 5,84).
Mit 160 Gegentoren, das sind exakt fünf Gegentore pro Spiel, sind die Erdinger die Schießbude der Liga. Um dem entgegen zu wirken, wurde nach dem Ausfall von Ryan Martens die Stelle der vakanten Ausländerposition nicht durch einen neuen Stürmer besetzt, sondern durch den erfahrenen Defensiv-Spezialist Jelinek. Er soll wesentlich dabei helfen, den Laden hinten dicht zu halten und weniger Tore zu kassieren. Am vergangenen Wochenende feierte Jelinek seine Rückkehr nach Erding,
doch auch er konnte die beiden Niederlagen in Regensburg (4:5) und gegen Selb (3:6) nicht verhindern. Punktbester Verteidiger ist Rudolf Lorenz mit 14 Scorerpunkten (3 T / 11 A). Ihm folgen der mit einer Förderlizenz vom AEV ausgestattete Manuel Kindl (1 T / 8 A), der gebürtige Landsberger Andreas Schmelcher (2 T / 6 A) sowie der junge Lars Bernhardt (3 T / 1 A).
Im Sturm wurde nach dem Ausfall von Martens der junge Robert Gebhardt verpflichtet, um dem Kader zumindest mehr Tiefe zu verleihen, so dass Cheftrainer Markus Knallinger drei komplette Reihen aufbieten kann. Gebhardt erlernte das Einmaleins des Eishockeys in der Herzogstadt und wechselte nun vom aufgelösten ESV Königsbrunn aus der Bayernliga zurück in seine Heimatstadt. Top-Scorer der Erdinger ist der 31-jährige Tscheche Ales Jirik, der seit sieben Spielzeiten die Schlittschuhe für die Grün-Weißen schnürt, mit 41 Punkten (13 T / 28 A). Auf die Torgefahr Martens, er erzielte 21 Tore in 28 Spielen, müssen die Weißbierstädter wie gesagt vorerst verzichten. Auf den weiteren Plätzen der teaminternen Scorerliste folgen bekannte Spieler wie Timo Borrmann (11 T / 18 A), Scharfschütze und Torjäger Daniel Krzizok (12 T / 12 A), der nach seiner überstandenen Verletzung (10 Spiele Pause) wieder mit dabei ist, der vor drei Jahren aus Passau zurückgekehrte Alexander Gantschnig (8 T / 13 A), Patrice Dlugos (9 T / 9 A) und Sebastian Lachner (6 T / 7 A). Auch Kapitän Stefan Peipe (3 T / 10 A) und Eigengewächs Florian Zimmermann (5 T / 7 A) sind wichtige Spieler in der Offensive der Erdinger. Zur Hälfte der Saison die Mannschaft verlassen hat dagegen Eigengewächs Dominik Ochmann, der bei den Hammer Eisbären in der Oberliga West eine neue Herausforderung gesucht hat.
Für den ECP war das letzte Wochenende durchwachsen. Beim Schlusslicht Schweinfurt setzte es eine 3:5 Niederlage. Zwei Tage später gewannen die Schweinfurter auch in Füssen, so dass die Unterfranken ihre Serie auf 5 Siege in Folge ausbauen konnten und nur noch zwei Punkte hinter Erding liegen. Für einen Teilnahme an den Play-Offs wird dieser Zwischenspurt aber womöglich nicht mehr ausreichen. Am Sonntag rehabilitierte sich der ECP für die Niederlage in Schweinfurt durch einen ungefährdeten 6:0 Sieg gegen den Aufsteiger aus Weiden. Die Oberpfälzer hatten zu keinem Zeitpunkt etwas gegen die Stärke der Peitinger auszurichten. Florian Hechenrieder konnte seinen vierten SO der laufenden Saison feiern. Zudem glänzten Tobi Biersack mit fünf und Josh Gillam mit vier Punkten, Gordon Borberg traf doppelt. Der ECP ist weiterhin Spitzenreiter der Oberliga Süd und hat vier Punkte Vorsprung auf Verfolger Selb. Das PO-Ticket ist den Peitingern nicht mehr zu nehmen, das vor der Saison ausgegebene Ziel unter die Top-4 zu kommen, um in der ersten Runde Heimrecht zu haben, scheint zum Greifen nahe.
Stefan Storf