1. Mannschaft

12.01.2013 - 09:14

Vorbericht EC Peiting vs. EV Füssen

Zum ersten Heimspiel im Kalenderjahr 2013 begrüßen wir die wiedererstarkten Leoparden des EV Füssen in der Peitinger Eishalle.
Zu Saisonbeginn lief es nicht wirklich rund am Kobelhang, so dass sich die Mannschaft von Trainer Dave Rich schnell im hinteren Drittel der Tabelle wiederfand und lange Zeit den vorletzten Tabellenplatz zierte. Vor allem auswärts ging lange Zeit nichts zusammen, wie acht Niederlagen in Folge auf fremdem Eis beweisen. Allerdings konnten seit Weihnachten fünf der vergangenen sechs Spiele gewonnen werden, unter anderem ließen Siege gegen Regensburg (7:2) und zweimal gegen Selb (6:2 in Selb; 5:4 daheim) aufhorchen. Mit dieser Serie konnte der Anschluss an den achten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den südinternen Play-Offs berechtigt, wieder hergestellt werden. Vor dem Freitagsspiel gegen Erding, einen direkten Konkurrenten um den achten Platz, betrug der Rückstand sieben Punkte, wobei Füssen ein Spiel weniger absolviert hatte als der Rangachte aus Weiden.
Die beiden bisherigen Partien konnte der ECP jeweils für sich entscheiden. Zuhause schlugen die Rot-Weißen den EV Füssen mit 5:2, auswärts verließ man in einem torreichen Spiel mit 8:5 das Eis als Sieger.
Einen nicht unwesentlichen Anteil am Aufschwung der Füssener hat Torhüter Andreas Jorde. Mit dem Eigengewächs zwischen den Pfosten konnten zuletzt fünf Spiele in Serie gewonnen werden. Mit einem Gegentorschnitt von 3,61 kassiert Jorde im Schnitt etwa 1,5 Tore weniger pro Spiel als der Füssener Dauerbrenner Andre Irrgang, der bereits seine 14. Saison beim EVF spielt. Durfte zu Saisonbeginn vor allem Irrgang die Mehrzahl der Spiele bestreiten, bekam in den letzten Spielen überwiegend Jorde den Vorzug. Im gesamten Ligavergleich stellen die Allgäuer mittlerweile nur noch die zweitschlechteste Defensive, nachdem sie in dieser Kategorie lange Zeit die „Spitzenposition“ einnahmen, bevor ihnen die Gladiatoren aus Erding den Rang abliefen.
Im Defensivverbund der Füssener ist der bullige John Gordon der beste Scorer. In 28 Saisonspielen konnte er 35 Scorerpunkte für sich verbuchen. Dabei erzielte er 13 Tore, womit er der torgefährlichste Verteidiger der gesamten Liga ist und seinen Offensivdrang deutlich unter Beweis stellt. Nach Stürmer Sascha Golts erzielte John Gordon die meisten Treffer für den EV Füssen. Ein weiterer erfahrener und gefährlicher Verteidiger ist Sebastian Wolsch, der bereits an 21 Toren direkt beteiligt war (7 T / 14 A). Weitere wichtige Spieler sind die Eigengewächse Daniel Stiefenhofer, Simon Sezemsky, Kilian Keller und Lukas Jentsch. Zuletzt erhielt die
Verteidigung noch Zuwachs durch den Ex-Peitinger Hubert Schöpf, der knapp 250 Spiele für die Rot-Weißen bestritt und dabei 500 Strafminuten sammelte.
Im Angriff der Füssener gab es im Saisonverlauf bereits einige Kaderänderungen. Begonnen hatte es mit der Verpflichtung von NHL-Spieler Erik Condra, der während des Lockouts in der nordamerikanischen Profiliga zunächst beim EVF anheuerte. Für die Allgäuer absolvierte er sieben Spiele, in denen er 19 Scorerpunkte sammeln konnte. Als Reaktion auf die Verpflichtung des dritten Kontingentspielers verließ der US-Amerikaner Spencer Heichman die Leoparden, da er als überzähliger Ausländer zumeist mit der Tribüne vorlieb nehmen musste. Nachdem Condra eine Liga höher beim SC Riessersee anheuerte, versuchten die Verantwortlichen der Allgäuer die Lücke auf der zweiten Ausländerposition zunächst mit dem Finnen Henrik Juntunen zu schließen. Dieser konnte in seinem Try-Out-Vertrag jedoch nicht überzeugen, so dass er nach nur zwei Spielen wieder gehen musste. Mitte Dezember wurde schließlich Rob McFeeters verpflichtet, der aus seiner Zeit beim Nachbarn Kaufbeuren bekannt sein dürfte und seither zusammen mit Josh Gordon die beiden Ausländerpositionen besetzt. In neun Spielen konnte er neun Punkte für sich verbuchen (1 T / 8 A) und der Mannschaft scheinbar neues Leben einhauchen. Top-Scorer der Füssener ist der mittlerweile 40-jährige Deutsch-Russe Sascha Golts mit 40 Punkten (20 T / 20 A), gefolgt von Andrej Naumann (10 T / 24 A), Eric Nadeau (12 T / 20 A), Peter Meier (8 T / 19 A) und Matthias Ziegler (4 T / 8 A). Wichtige Stützen sind auch die zahlreichen Eigengewächse des EVF, wie etwa Yannik Baier oder Dominik Meisinger.
Der ECP hatte am vergangenen Wochenende nur einen Einsatz zu absolvieren, worüber die Spieler wohl sehr froh waren angesichts der langen Ausfallliste. Mit einem Minikader von 13+1, darunter etliche Spieler der Junioren, wurde die Reise zum Top-Spiel nach Regensburg angetreten. Die Mannschaft verkaufte sich so teuer sie konnte und bot dem mit vielen alternden Stars gespickten Kader der Regensburger einen Kampf auf Augenhöhe, der schlussendlich aber mit 3:5 verloren wurde.
Der Heimspielmarathon zwischen Weihnachten und Silvester konnte mit drei Siegen aus vier Spielen beendet werden, besonders beeindruckend dabei sicherlich der 9:3 Sieg gegen Verfolger Regensburg, so dass der ECP weiterhin von der Tabellenspitze grüßt.
Am Freitag stand das Auswärtsspiel in Deggendorf auf dem Programm, die nach einer Serie von 12 Siegen am Stück zuletzt wieder etwas aus dem Rhythmus gekommen zu sein scheinen. Für den ECP bleibt zu hoffen, dass einige verletzte oder kranke Spieler wieder aus dem Lazarett zurückkehren, damit Trainer Heiß zumindest wieder drei komplette Reihen aufbieten kann.
Stefan Storf