1. Mannschaft

09.12.2012 - 08:28

Vorbericht EC Peiting – EHC Freiburg

Als letzte verbliebene Mannschaft, gegen die der ECP diese Saison noch kein Heimspiel bestritten hat, geben die Wölfe aus Freiburg ihre Visitenkarte ab. Nach diesem Wochenende ist exakt Halbzeit und der ECP hat die Hälfte der Vorrundenspiele hinter sich gebracht und gegen jeden Gegner eines der zwei Heimspiele ausgefochten.
Das letzte Mal kreuzten die beiden Kontrahenten ihre Schläger in der Oberliga-Saison 2007/08. Das letzte Heimspiel konnte der ECP gegen den damaligen Favoriten aus Freiburg am 29.02.2008 mit 7:3 gewinnen. Am Ende der Saison belegte die Mannschaft aus dem Breisgau Platz 2 der Runde. Obwohl das Halbfinale gegen die Tölzer Löwen verloren wurde, rückten die Wölfe in die 2. Bundesliga nach, wo sie die kommenden drei Spielzeiten verbrachten. Der sportliche Abstieg aus der Liga ging einher mit einer finanziellen Schieflage. Die Wölfe-GmbH musste zum Ende der Saison 2010/11 Insolvenz anmelden, so dass sich der Verein in die viertklassige Regionalliga Süd-West zurückziehen musste. Nach der Insolvenz und dem Neuanfang in der Regionalliga stand die Nachwuchsförderung an oberster Stelle der Prioritätenneuordnung. Mit Spielern, die überwiegend aus Freiburg und dem nahen Umland stammten, konnte gleich in der ersten Spielzeit nach dem Neubeginn die Meisterschaft in der Regionalliga und der Aufstieg in die Oberliga-Süd gefeiert werden, mit der makellosen Bilanz von 25 Siegen in 25 Spielen. So kommt es, dass wir nach einigen Jahren die Südbadener wieder im Peitinger Eisstadion begrüßen dürfen.
Als Aufsteiger mischen die Freiburger in der Tabelle munter oben mit. Vor dem Freitagsspiel belegten die Wölfe Rang vier, was am Ende der Saison Play-Off-Heimrecht bedeuten würde. Nach zuletzt sechs Siegen in Folge kamen die Wölfe am vergangenen Sonntag bei den zurzeit kriselnden Tölzer Löwen mit 1:8 aber arg unter die Räder.
Im Tor der Breisgauer steht der 24-jährige Christoph Mathis. Mathis stammt aus dem Nachwuchs des EHC Freiburg und hat in seiner Karriere noch nie ein anderes Trikot als das Freiburger übergestreift. Er machte auch den Aufstieg in die 2. Bundesliga und den Rückzug in die Regionalliga mit, zuerst als Back-Up, später als Nummer 1. In der bisherigen Saison konnte er mit seinen Leistungen voll überzeugen. Mit einem Gegentorschnitt von 2,58 und bereits 3 SO (das bedeutet Liga-Rekord zusammen mit Regensburgs Martin Cinibulk) ist er in den Torhüter-Statistiken der Liga unter den Besten zu finden. Auch beim bisher einzigen Aufeinandertreffen mit Peiting in Freiburg konnte Mathis beim 3:0 Erfolg seiner Wölfe den Kasten sauber halten. Back-Up ist Fabian Hönkhaus, der es in der laufenden Saison bisher auf 103 Spielminuten gebracht hat.
In der Abwehr sollen die beiden Routiniers Jan Nemecek (36 Jahre) und Dennis Meyer (35 Jahre) für Ruhe und Stabilität sorgen. Der Tscheche Nemecek wechselte aus der 2. österreichischen Liga nach Freiburg. Im Jahr 1994 wurde er von Los Angeles Kings aus der NHL in der 9. Runde gedraftet und in den Saisonen 98/99 und 99/00 absolvierte er insgesamt sieben Spiele in der besten Liga der Welt, konnte dabei sogar ein Tor erzielen. Des Weiteren stand er zwei Jahre im Kader der Nürnberg Ice Tigers in der DEL. Der gebürtige Berliner Meyer bringt durch seine Einsätze in der DEL und 2. Bundesliga ebenfalls jede Menge Erfahrung mit. Gemeinsam sollen die beiden den jüngeren Verteidigern wie Timo Linsenmaier, Lutz Kästle, Michael Frank oder Alexander Brückmann ein Vorbild sein.
Bester Scorer der Freiburger mit 24 Punkten (9 T / 15 A) ist Tobias Kunz. Ähnlich wie Torsteher Christoph Mathis hat er den Verein noch nie verlassen, abgesehen von einer Förderlizenz für die Frankfurt Lions in der DEL, bei denen er zweimal zum Einsatz kam. Auf Platz zwei der teaminternen Scorerwertung ist Patrick Vozar zu finden, der den Wölfen seit der Saison 2007/08 die Treue hält. Aktuell wurde der 38-jährige von den Fans als Spieler des Monats November ausgezeichnet. Weitere gefährliche Stürmer sind der 37-jährige Tscheche Martin Jenacek (8 T / 14 A), der aus der tschechischen Extraliga kam, der Deutsch-Kanadier Jeffrey Szwez (7 T / 12 A), der zuvor für Augsburg in der DEL und Ravensburg in der 2. Liga die Schlittschuhe schnürte, das junge Eigengewächs Nikolas Linsemaier (8 T / 9 A) oder Steven Billich, der in neun Spielen zehn Scorerpunkte verbuchen konnte und dank einer Förderlizenz bei den Heilbronner Falken in der 2. Liga mitspielen darf. Ergänzt wird der Angriff durch die jungen Jonas Falb, Jan Kouba, Philipp Rießle oder Mike Soccio.
Der ECP konnte trotz zahlreicher verletzungsbedingten Ausfälle und Sperren beide Spiele am vergangenen Wochenende gewinnen. Dem 8:5-Sieg in Füssen folgte ein 4:2-Heimsieg gegen starke Deggendorfer, die zuvor 12 Spiele in Serie für sich entscheiden konnten. Leider schlägt das Verletzungspech beim ECP weiter zu. George Kink fällt mit einem Riss des Syndesmosebandes etwa 6 – 8 Wochen aus und Kapitän Gordon Borberg laboriert an einem Muskelfaserriss (Ausfalldauer ca. 2 Wochen). Dafür meldet sich Tobi Biersack nach seiner Schulterverletzung wieder aus dem Lazarett zurück. Beim Auswärtsspiel in Selb am Freitag konnte Trainer Peppi Heiß auch nicht auf Martin Guth zurückgreifen, der nach seiner Spieldauerstrafe im Spiel gegen Deggendorf gesperrt war. Beim heutigen Spiel gegen die Wölfe dürfte es ebenfalls hoch hergehen, schenkt man zumindest den Zahlen Glauben. Treffen doch laut der Strafzeiten-Statistik die unfairste Mannschaft (Peiting) und die dritt unfairste Mannschaft (Freiburg) der Liga aufeinander.
Stefan Storf