Vorbericht EC Peiting vs. EV Weiden
Am heutigen Sonntag ist die Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison zu Gast im Peitinger Eisstadion. Die Oberpfälzer mischen als Aufsteiger aus der Bayernliga in der oberen Tabellenhälfte mit und konnten bereits dem einen oder anderen Favoriten ein Bein stellen.
Nach einigen Jahren Abstinenz in der Oberliga sind die Teufel in diesem Jahr wieder zurück in der dritten Deutschen Liga. Die sportliche Qualifikation erfolgte durch die Finalniederlage gegen Schweinfurt vergangene Saison und dem damit verbundenen zweiten Platz in der Bayernliga, da der BEV aufgrund des Mangels an Mannschaften in der Oberliga zwei Mannschaften in die höhere Liga ziehen ließ.
Die Eingewöhnungsphase in die neue Liga ging bei unseren Gästen sehr schnell. Zwar gab es zu Beginn der Saison zwei deutliche Niederlagen (2:6 in Selb und 1:6 daheim gegen den ECP), von denen sie sich aber offensichtlich schnell erholten. Die folgenden Spiele konnten die Oberpfälzer sehr erfolgreich gestalten, u.a. mit einem deutlichen 6:2 Erfolg in Grafing oder den Siegen über die Favoriten Regensburg (3:0) und Bad Tölz (2:1 bei den Löwen). So grüßten unsere Gäste kurzzeitig sogar von der Tabellenspitze, konnten diese aber aufgrund eines schwächeren Wochenendes (2:3 n.P. in Freiburg, 2:3 gegen Erding) nicht verteidigen.
Ein Erfolgsgarant für den bisherigen Höhenflug ist Torhüter Daniel Huber, der vor Saisonbeginn von den Verantwortlichen verpflichtet wurde. Huber stammt aus dem Nachwuchs des EHC Straubing und spielte in den vergangenen Jahren für die Passau Black Hawks, mit denen er auch von der Landes- in die Oberliga aufstieg. Während des Engagements in Passau war er mit einer Förderlizenz für seinen Heimatverein Straubing ausgestattet, so dass er auch bereits etwas DEL-Luft schnuppern konnte. In der vergangenen Saison stand Huber beim SC Riessersee in der 2. Bundesliga unter Vertrag und nahm die Back-Up Position hinter Harti Wild ein. Im Saisonverlauf brachte er es auf zehn Saisonspiele. Im bisherigen Saisonverlauf musste er in acht Spielern erst 14-mal hinter sich greifen. Mit einem Gegentorschnitt von 1,75 ist er momentan statistisch gesehen der beste Torwart der Oberliga Süd. Zweiter Torwart der Weidener ist das Eigengewächs Oliver Engmann, Stammtorhüter der Aufstiegsmannschaft des vergangenen Jahres.
Eine der beiden möglichen Ausländerlizenzen vergaben die Verantwortlichen an Verteidiger Boris Flamik. Der 32-jährige Slowake spielt eine wichtige Rolle in der Verteidigung und konnte auch offensiv bereits Impulse setzen. Ihm zur Seite stehen erfahrene Leute wie Roman Göldner, der während der vergangenen Saison noch als
Spielertrainer beim EHC Stiftland Mitterteich in der Landesliga Nord-Ost fungierte und nun wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist, oder Eigengewächs Christoph Schönberger. Vervollständigt wird die Defensive des Aufsteigers durch Florian Domke, den gebürtigen Straubinger Simon Bogner, Eigengewächs Johannes Schmid oder den jungen Deutsch-Tschechen Jiri Ryzuk, der aus Selb kam.
Teaminterner Top-Scorer der Blue Devils ist Marcel Waldowsky, der in zehn Spielen sechs Tore schoss und acht weitere vorbereitete. Waldowsky schnürt seit der Saison 2004/05 die Schlittschuhe für die Oberpfälzer, abgesehen von einem zweijährigen Intermezzo in Bad Tölz, wo er auch Erfahrung in der 2. Liga sammeln konnte. Erfahrenster Spieler im Kader ist David Musial. In seiner Karriere brachte er es auf über 300 DEL-Spiele sowie mehr als 400 Spiele in der 2. Bundesliga. Der mittlerweile 37-jährige Deutsch-Tscheche zählt in Weiden zu den absoluten Leistungsträgern und ist hinter Waldowsky zweitbester Scorer des Teams. Weitere gefährliche Spieler sind der 35-jährige Slowake Dusan Andrasovsky, der die zweite Ausländerlizenz inne hält und in seinen bisher absolvierten sechs Spielen mit sechs Punkten zu überzeugen wusste oder der Weidener Dauerbrenner Florian Zellner, der seit der Saison 2000/01 durchgehend im Seniorenbereich der Blue Devils spielt und auch den Rückzug der Weidener von der Ober- in die Landesliga in der Saison 08/09 mitmachte. Überzeugen konnten bisher auch die jungen Thomas Schreier, Anton Pertl oder Michael Kirchberger. Dagegen müssen die Weidener verletzungsbedingt längere Zeit auf Jakub Faschingbauer verzichten.
Trainiert wird die Truppe von Josef Hefner, der bis zur Saison 02/03 selbst für die Oberpfälzer spielte und die Mannschaft vergangene Saison zum Aufstieg in die Oberliga führte.
Am vergangenen Wochenende hatte der ECP nur ein Spiel zu absolvieren. Nach dem Sieg gegen Regensburg bekamen die Spieler verdientermaßen zwei Tage trainingsfrei. Die letzten Wochen mit dem engen Spielplan und dem Pokal-Auswärtsspiel in Duisburg kosteten doch einiges an Kraft. Unter der Woche ging es aber gleich weiter, es stand das Heimspiel gegen den anderen Aufsteiger aus Schweinfurt an, der nicht so gut in die Saison gestartet ist wie die Blue Devils Weiden. Am Freitag kam es zum Rückspiel in Unterfranken. Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht die Ausgeglichenheit der Liga, so waren nach dem zehnten Spieltag zwischen Platz zwei und Platz sieben lediglich drei Punkte Unterschied. Mit Siegen gegen die beiden Aufsteiger könnte der ECP sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzen.
Stefan Storf