Vorbericht EC Peiting vs. Regensburg
Zum bereits fünften Heimspiel der Saison 2012/13 begrüßt der ECP die Kufencracks aus der Domstadt Regensburg. Ein Wiedersehen gibt es dabei mit Ex-Coach Leos Sulak, der nach seinem langjährigen und erfolgreichen Engagement beim ECP zur neuen Saison bei den aufstrebenden Oberpfälzern anheuerte.
Seit ihrem Aufstieg in die Oberliga-Süd haben sich die Regensburger stetig verbessert und werden heuer neben den Selber Wölfen und den Tölzer Löwen als einer der Favoriten auf die Süd-Meisterschaft gehandelt. So belegen die Regensburger nach dem neunten Spieltag hinter der Überraschungsmannschaft aus Weiden den zweiten Tabellenplatz und holten dabei 67 % aller möglichen Punkte, nur zwei Spiele gingen regulär verloren. Auch gegen den ECP haben sie in dieser Saison bereits drei Punkte eingefahren. Beim ersten Duell in der Donau-Arena Anfang Oktober behielten die Oberpfälzer mit 4:3 die Oberhand. Am vergangenen Wochenende gab es einen Auswärtssieg in Grafing und einen 7:0 Kantersieg gegen den Aufsteiger aus Schweinfurt, so dass der Platz in der Spitzengruppe weiter gefestigt wurde.
Das Tor der Oberpfälzer hütet der 36-jährige Deutsch-Tscheche Martin Cinibulk. Cinibulk wechselte aus der Drei-Flüsse-Stadt Passau nach dem Rückzug der Black Hawks in die Bezirksliga donauaufwärts. Er stand bisher jede Minute der Saison im Tor, so dass die Back-Ups Jonas Leserer und Simon Eckert bisher nicht über die Reservistenrolle hinauskommen. Cinibulk wechselte zur Saison 1999/2000 aus seinem Heimatland Tschechien zum Deggendorfer EC in die dritte deutsche Liga. Nach drei Jahren in Niederbayern zog es ihn für zwei Jahre unter die Zugspitze zum SC Riessersee, bevor er für weitere zwei Jahre ins Allgäu zu den Jokern wechselte. Von dort ging es zurück nach Niederbayern, allerdings zu den Landshut Cannibals in der 2. Bundesliga. Dort hütete er fünf Jahre lang das Gehäuse, bevor er über die Stationen Bietigheim und Passau zu den Regensburgern kam. Mit einer Fangquote von 1,98 ist er aktuell der drittbeste Torhüter der Liga, hinter Daniel Huber aus Weiden und Florian Hechenrieder, und verfügt über jede Menge Erfahrung, die in den entscheidenden Momenten Ausschlag gebend sein kann über Sieg und Niederlage.
In der Verteidigung ist der 38-jährige Martin Ancicka der bekannteste Spieler der Regensburger. Der gebürtige Tscheche verfügt über einen deutschen Pass und durfte in seiner Karriere auch 10 Länderspiele mit dem Bundesadler auf der Brust absolvieren. Seit 15 Jahren spielt er nun in Deutschland, seine erste Station dabei war der EV Regensburg. In der DEL absolvierte er 116 Spiele für die Adler Mannheim, mit denen er 2006/07 auch die deutsche Meisterschaft holte, sowie weitere 141 Spiele für die Nürnberg Ice Tigers, bevor er zurück an die Donau
wechselte. Mittlerweile geht Ancicka in seine neunte Saison beim EV Regensburg. Er verfügt über ein gutes Auge und ist vor allem in Überzahl stets gefährlich. In acht Saisonspielen konnte er bisher neun Scorerpunkte für sich verbuchen. Des Weiteren sollen der Tscheche Patrik Flasar (drei Assists in acht Spielen), der in der Oberliga bestens bekannte Martin Rehthaler, die jungen Andreas Feuerecker (bereits sechs Punkte) und Michael Welter sowie Andreas Pielmeier und Leopold Prantl Gegentore verhindern.
Der Angriff der Oberpfälzer ist wohl mit das Beste, was die Oberliga zu bieten hat. In der bisherigen Saison hat kein Team mehr Tore geschossen als der EVR (33 Tore in acht Spielen). Auch der aktuelle Topscorer der Liga spielt für Regensburg, Petr Fical. In acht Spielen konnte er sieben Treffer erzielen sowie sieben weitere Tore auflegen. Fical wechselte vom DEL-Verein Ingolstadt in die Oberliga. Insgesamt bringt es der Deutsch-Tscheche auf 608 Einsätze in Deutschlands höchster Spielklasse, überwiegend für die Nürnberg Ice Tigers. Zweitbester teaminterner Scorer ist das 20-jährige Nachwuchstalent Marcel Brandt, der von den eigenen Junioren in die Seniorenmannschaft rückte und mit seinen guten Leistungen in der vergangenen Saison Interesse bei höherklassigen Vereinen weckte. So erhielt er eine Förderlizenz für die Straubing Tigers in der DEL, für die er bisher viermal auflief. Die zweite Ausländerlizenz neben Verteidiger Flasar besetzt der Tscheche Martin Piecha. Auch er wechselte aus Passau nach Regensburg und konnte im bisherigen Saisonverlauf als Vorlagengeber (neun Assists in acht Spielen) voll überzeugen. Weitere wichtige Spieler im Sturm sind der mittlerweile 38-jährige Deutsch-Kanadier John Sicinski, der Deutsch-Rumäne Bogdan Selea (kam aus Deggendorf), der Deutsch-Russe Vladimir Detterer (kam aus Passau) und der DEL-erfahrene Josef Menauer (227 Spiele für Nürnberg, Augsburg und Straubing). Vervollständigt wird der Kader durch junge einheimische Spieler wie Andreas Tahedl, Steven Maier, Mario Dörfler oder die Brüder Daniel und Stefan Huber.
Die Regensburger stellen im bisherigen Saisonverlauf die beste Abwehr (19 Gegentore) und den besten Angriff (33 Tore). Die Experten scheinen – zumindest bisher – mit der Einschätzung Regensburgs als Mitfavorit auf den Meistertitel recht zu behalten.
Der ECP konnte am vergangenen Wochenende drei Punkte holen. Dem überzeugenden Sieg gegen den Rivalen aus Füssen inklusive NHL-Spieler folgte am Sonntag eine 1:3 Niederlage bei Deggendorf Fire, so dass man aktuell den fünften Tabellenplatz belegt. Will man auch an diesem Wochenende drei Punkte holen, muss man diese heute im Heimspiel gegen Regensburg holen, denn am Sonntag sind die Mannen um Trainer Peppi Heiß spielfrei.
Stefan Storf