Vorbericht EC Peiting vs. Selber Wölfe
Zum dritten Heimspiel der laufenden Saison begrüßt der ECP die Selber Wölfe. Die Oberfranken führten nach dem fünften Spieltag die Tabelle der Oberliga Süd an. Experten sehen die Wölfe in ihrem dritten Oberliga-Jahr nach dem Aufstieg aus der Bayernliga als einen der Favoriten auf den diesjährigen Titel der Oberliga-Süd an.
Dies ist zu großen Teilen der Kaderzusammenstellung der Porzellanstädter geschuldet. Ein Blick auf den Kader lässt erahnen, welche Qualität in der Mannschaft steckt.
Das Tor der Selber hütet der gebürtige Finne Marko Suvelo, der mittlerweile seit der Saison 1999/2000 in Deutschland spielt und über einen deutschen Pass verfügt. Der 36-jährige Wandervogel begann seine Deutschland-Karriere in Bremerhaven und spielte dort drei Jahre. Anschließend wechselte er für jeweils eine Spielzeit nach Heilbronn, zu den Schwenninger Wild Wings, dem Berliner SC Preussen, den Blue Lions Leipzig, den Tölzer Löwen, den Bietigheim Steelers und für zwei Jahre nach Crimmitschau, bevor er für weitere zwei Jahre wieder an der Nordseeküste in Bremerhaven landete. Von dort wechselte er zu Beginn der Saison nach Oberfranken. Er absolvierte insgesamt etwa 400 Spiele in Deutschlands 2. Liga, hinzukommen weitere knapp 150 Einsätze in den Oberligen Deutschlands. Erfahrung pur also auf der wichtigsten Position. Sein Können konnte er auch in der diesjährigen Saison schon unter Beweis stellen und mit einem Gegentorschnitt von 2,37 nach fünf Spielen gehört er zu den Top-Torhütern der Oberliga-Süd. Die Back-Up Positionen besetzen die Selber Eigengewächse Manuel Kümpel sowie Andreas Grönke.
Auch in der Verteidigung stößt man auf viele bekannte Namen. Allen voran Kapitän Christopher Schadewaldt, der in seine dritte Saison bei den Wölfen geht und in den letzten beiden Spielzeiten mit jeweils 45 Scorerpunkten zu den offensiv stärksten Verteidigern der gesamten Liga zählte. Mit der Erfahrung aus über 200 Zweitligaspielen und 7 DEL-Spielen ist er der Kopf der Abwehr. Neben dem Kapitän der Mannschaft spielen Yann Jeschke, der in seine nunmehr vierte Saison bei den Selbern geht und letzte Saison seinen Offensivdrang entdeckt hat (28 Punkte in 38 Spielen), der langjährige Rostocker Ronny Schneider, der zur vergangenen Saison an die tschechische Grenze wechselte, der gebürtige Hannoveraner und Nachwuchs-Talent Dennis Schütt, bekannt durch seine Zeit beim EHC Klostersee, sowie der in Schongau geborene und ehemals für den EC Peiting spielende Niki Meier (Saison 06/07 & 07/08) wichtige Rollen in den Bestrebungen, unter den ersten Vier der Oberliga-Süd zu kommen. Nach einem Engagement für den MEC Halle 04 in der Oberliga-Ost kehrte Niki Meier in die Oberliga-Süd zurück. Ergänzt wird die Verteidigung durch die Eigengewächse Tim Schneider, Timo Roos und Philipp Hechtfischer.
Die Paradedisziplin der Selber dürfte nach einem Blick auf die Kaderliste das Tore schießen sein. Im Angriff der Porzellanstädter tummeln sich einige der Top-Stürmer der Liga. Allen voran die beiden Kanadier Jared Mudryk und Kyle Piwowarczyk stehen für immensen Offensivdrang. In seinen 199 Pflichtspielen, die Jared Mudryk für den EHC Klostersee absolvierte, konnte er 332 Scorerpunkte für sich verbuchen. Zur vergangenen Saison wechselte er schließlich zum Ligarivalen nach Selb, wo er in 47 Pflichtspielen 103 Punkte erzielen konnte. Sein kongenialer Partner Kyle Piwowarczyk brachte es nach seinem Wechsel von den Roten Teufel Bad Nauheim in seinem ersten Jahr in Oberfranken ebenfalls auf 103 Punkte, allerdings bestritt er drei Spiele weniger. Beide Spieler stellen die Verteidigungen der gegnerischen Mannschaften immer wieder vor große Probleme und beide dürften auch in dieser Saison unter den Top-Scorern der Liga zu finden sein. Zudem sind beide Spieler mit einem Vertrag bis zur Saison 13/14 ausgestattet, so dass sie auch nächste Saison zusammen in der Porzellanstadt für Jubel unter den Anhängern sorgen können. Doch auch die 2. und 3. Reihe ist herausragend besetzt. Der Ex-Peitinger Dan Heilman geht in seine dritte Saison bei den Wölfen und ist mit seinen 36 Jahren einer der Führungsspieler der Mannschaft. Herbert Geisberger konnte vergangene Saison in 42 Pflichtspielen 89 Scorerpunkte erzielen und beweist auch in dieser Saison bereits wieder seine offensiven Qualitäten. David Hördler, vor der vergangenen Saison aus Dortmund gekommen, konnte ebenfalls mehr Scorerpunkte als Spiele für sich verbuchen. Zuwachs hat die Offensiv-Abteilung vor kurzem noch von Achim Moosberger erhalten, der mit einer Förderlizenz von den Bietigheim Steelers kommt. Weitere Spieler im Aufgebot der Selber Wölfe sind Peter Hendrikson, Eigengewächs Alexander Fischer, Sebastian Lehmann (der ältere Bruder von Dennis Schütt, kam aus Halle mit der Empfehlung von 79 Punkten in 44 Spielen zu den Wölfen), Dennis Schiener sowie die beiden 19-jährigen Erik Neumann und Ricco Warkus. Trainiert werden die Nordbayern von Cory Holden, der bis zur letzten Saison noch selbst die Schlittschuhe für die Wölfe schnürte.
Angesichts dieses Kaders ist es nur allzu verständlich, dass die Wölfe als einer der Favoriten auf die Meisterschaft der Oberliga-Süd gehandelt werden. Im bisherigen Saisonverlauf konnten sie bis auf die unerwartete Heimniederlage gegen Erding am dritten Spieltag überzeugen. Auch für den ECP werden die Selber Wölfe ein ganz harter Prüfstein werden. Nach dem optimalen Start mit 9 Punkten aus drei Spielen setzte es vergangenes Wochenende ein bitteres Null-Punkte-Wochenende. Am Freitag stand das Auswärtsspiel beim EHC Freiburg auf dem Programm. Will man den Anschluss an die obere Tabellenhälfte wahren, ist ein Sieg an diesem Wochenende fast schon Pflicht.
Stefan Storf