Im nächsten Heimspiel gibt der EC Bad Tölz einmal
mehr seine Visitenkarte in Peiting ab. Interessant
dürfte es allemal werden, denn neben dem aktuellen
Tabellenstand erster gegen zweiter, trägt auch
der Umstand dazu bei, das die Tölzer den EC Peiting
noch von der Tabellenspitze verdrängen könnten.
Die “Isarwinkler” befinden sind mit acht Punkten
Rückstand und zwei Spielen weniger auf dem
Konto zwar auf Rang zwei, theoretisch besteht aber
noch die Möglichkeit für die “Buam” in den noch
ausstehenden fünf Spielen den ECP von der Tabellenspitze
zu verdrängen.
Die “Löwen” haben sich nach sieben Siegen aus
den letzten acht Partien wieder auf Platz zwei vorgearbeitet,
dabei konnte das Team von Trainer Funk
alle fünf der letzten fünf Auswärtsspiele gewinnen.
Die letzte Heimniederlage von Ende Januar resultiert
ausgerechnet gegen Peiting mit 1:4, das Spiel
bei dem sich Peitings Topscorer Michael Kreitl
einem Kieferbruch zuzog.
Von den meisten Experten wurde der EC Bad Tölz
bereits vor der Saison zum engsten Favoritenkreis
gezählt. Das erklärte Ziel aller Tölzer Verantwortlichen
ist die Löwen wieder zurück in die zweite
Liga zu führen. Für die weitere Zukunft wurde bereits
eine wichtige Personalentscheidung gefällt:
So wurden die Verträge des Trainer-Trios Florian
Funk, Lorenz Funk und Randy Neal um zwei weitere
Jahre verlängert.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Isarstädter
auch in dieser Saison komplett auf Kontingentspieler
verzichten und in erster Linie auf den
eigenen Nachwuchs setzen. Die gute Nachwuchsarbeit
hat für das Trainerteam aber auch Nachteile.
Fast die Hälfte des Kaders hat Förderlizenzverträge
mit höherklassigen DEL-Vereinen und so fehlen
immer wieder Stammspieler die in München oder
Nürnberg DEL-Luft schnuppern. Durch den großen
Kader konnten diese Defizite aber bisher sehr gut
kompensiert werden.
Dieses Spiel ist auch das Duell der Toptorhüter der
Liga. Die Torhüterstatistik wird derzeit von Peitings
Florian Hechenrieder mit 2.46 Gegentoren angeführt,
gefolgt von den beiden Tölzern Jenike und
Riesch mit jeweils 2.70 bzw. 3.39 Gegentoren pro
Spiel auf den Plätzen drei und vier.
An der Spitze der internen Scorerliste der Tölzer
steht derzeit “Oldie” Yanick Dubé mit 20 Toren und
31 Vorlagen an. An zweiter Stelle, der allerdings
verletzungsbedingt weniger Spiele bestreiten
konnte, Johannes Sedlmayr mit (25T/20V). An
dritter Stelle ist bereits ein Verteidiger zu finden:
Peter Lindlbauer, Förderlizenzspieler der Nürnberg
Ice Tigers, mit 14 Toren und 26 Vorlagen.
Der ECP wird heute sicher auf ein hochmotiviertes
Tölzer Team treffen dass im Rennen um die Tabellenspitze
die wahrscheinlich letzte Chance
nutzen möchte. Die Löwen werden den EC Peiting
läuferisch wieder alles abverlangen, da heißt es unnötige
Strafzeiten zu vermeiden und sich damit die
erforderliche Kraft für das Spiel zu sparen. Die
Tölzer haben mit Abstand das beste Überzahlspiel
der Liga, da sollte man den Isarwinklern nicht allzu
viele Gelegenheiten bieten ihr Können zu zeigen.
Die bisherige Saisonbilanz gegen die “Löwen” ist
ausgeglichen. In den bisher sechs Begegnungen
der beiden Mannschaften konnte jede Mannschaft
bisher dreimal als Sieger das Eis verlassen. Peiting
siegte dabei zweimal Zuhause (6:0/5:4) und beim
letzten Aufeinandertreffen in Tölz mit 4:1. Verloren
wurde dafür jeweils Auswärts (1:4/2:5) und bei der
bisher einzigen Heimniederlage (4:6) im Dezember.
Natürlich will das Team um Kapitän Borberg die
Heimspielserie weiter ausbauen (17 Heimsiege in
18 Spielen), aber noch wichtiger dürfte sein, das
dem EC Peiting bei einem Sieg der Platz 1 in der
Hauptrunde kaum mehr zu nehmen ist.
Manfred Stöb