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21.03.2011 - 20:33

ECP-Junioren / Deutscher Meister 2011 – Ein Tag zum Genießen

Am vergangenen Samstag, den 19.03.2011 haben die Junioren des EC Peiting Geschichte
geschrieben. Erstmals holten sie den deutschen Meistertitel nach Peiting.

Bereits im Vorfeld war die Spannung vor dem „Spiel des Jahres“ spürbar. Der Fan-Club
„Peiting-Pirates“ rührte kräftig die Werbetrommel und so pilgerten am frühen Samstagabend
unzählige ECP-Fans per Auto Richtung Kaufbeuren. Wenn man dem offiziellen Spielbericht
Glauben schenkt waren 1.300 Zuschauer in der Sparkassen-Arena am Berliner Platz.
Dies dürfe aber mächtig untertrieben gewesen sein, denn die tatsächliche Besucherzahl lag
sicher zwischen 1.500 – 1.800. Dafür sorgten auch die Peitinger Fans, die vermutlich entgegen
der ersten Schätzung (rund 400) sicher mit ca. 600 Personen die Mannschaft lautstark unterstützten.

Die personellen Voraussetzungen für das Team von Stefan Ihsen/Michael Kreitl waren bestens.
Bis auf den verletzten Andrej Salzer waren alle Cracks an Bord. Auch auf Kaufbeurer Seite
waren fünf Spieler die im Kader der 1. Mannschaft stehen dabei. Es war also alles angerichtet
für das entscheidene Spiel.
Hauptschiedsrichter Fischer, der im Spielverlauf einige seltsame Entscheidungen fällte, warf die
Scheibe zum Show-Down ein. Schon nach 11 Sekunden mußte Marc Vorderbrüggen wegen
eines vermeintlichen Bandenchecks in die Kühlbox. Die ECP-Defensive um Goalie Niklas Marschall
war aber im folgenden Unterzahlspiel jederzeit Herr der Lage und überstand die numerische Unter-
legenheit schadlos. Gleich im Anschluß die erste Überzahlsituation zugunsten unserer Jungs. Trotz
guter Chancen brachte das Überzahlspiel nichts ein. Danach war wieder Unterzahltraining für den
ECP angesagt (Martin Guth erhielt 2 Min. – Bandencheck). Diesmal klappte das Penalty-Killing aber
nicht so gut und nach 5:54 Minuten brachte Andreas Morhandt die Kaufbeurer mit 1:0 in Führung.
Kurz darauf verhängte der Schiedsrichter die nächste 2-Minutenstrafe gegen die Gastgeber.
Im folgenden Überzahlspiel lief die Scheibe gut durch die Peitinger Reihen und Marc Vorderbrüggen
markierte nach 7:44 Minuten den verdienten 1:1 Ausgleichstreffer, den er frenetisch vor dem Peitinger
Fan-Block bejubelte. Und es sollte noch besser kommen. Wieder eine 5:4 Überzahl zugunsten des
ECP und Marc Vorderbrüggen überwand Johannes Wiedemann im Kaufbeurer Kasten zum
2:1 für den EC Peiting (11:41 Minuten). Trainer Stefan Ihsen mußte zu diesem Zeitpunkt bereits
umstellen, nachdem Kapitän Johannes Barnsteiner mit einer Schulterverletzung ausgefallen war.
Auch Nico Bentenrieder blieb nach einem nicht geahndeten Bandencheck benommen liegen und
mußte längere Zeit auf der Bank behandelt werden. Die nächste numerische Unterlegenheit brachte
unsere Mannschaft nicht ernsthaft in Gefahr so daß es nach zwanzig Minuten mit einer Führung zum
Pausentee ging.
Der zweite Abschnitt startete mit einem Paukenschlag. Der sehr stark spielende Florian Thomas
konnte schon 12 Sekunden nach Wiederanpfiff bei Überzahl die Scheibe im Kaufbeurer Kasten zum 3:1 versenken. Danach ließen unsere Jungs mehrere hochkarätige Torchancen aus. So etwas rächt
sich meistens. Und so kam es auch. Nach einer dieser vergebenen Möglichkeiten wurde in der Ab-
wehr die Scheibe nicht konsequent weggebracht und die entstandene Verwirrung nutzte Marco
Habermann per Bauerntrick zum 3:2 Anschlußtreffer für den ESVK (25:38 Minuten). Im weiteren
Drittelverlauf wogte die Partie hin und her. Mehrfach hatten die Fans aus beiden Lagern den Torschrei auf den Lippen, doch es blieb lange Zeit bei diesem Zwischenstand. Gerade als die Gastgeber doch
etwas das Geschehen dominierten schlugen unsere Jungs eiskalt zu. Florian Stauder versetzte
den Kaufbeurern mit dem 4:2 exakt acht Sekunden vor Ende des zweiten Drittels einen richtigen
Nackenschlag. Wer aber nun geglaubt hatte dies sei eine Vorentscheidung wurde im Schlußabschnitt
eines besseren belehrt. Die Allgäuer bestürmten vehement das Peitinger Gehäuse und es dauerte
auch nur bis in die 42. Spielminute ehe Sven Weißer für Kaufbeuren zum 4:3 verkürzen konnte.
Nico Bentenrieder machte in diesem Drittel nochmals unliebsam Bekanntschaft mit der Bande
(erneut ohne Folgen für den ESVK-Übeltäter) und mußte das Spiel vorzeitig beenden. Nun war
knisternde Spannung angesagt. Wer weiß was passiert wäre wenn die Kaufbeurer den 4:4 Ausgleich erzielt hätten. Doch es kam Gott sei Dank anders. Inmitten einer Drangphase der Gastgeber
schnappte sich Alexander Simon in der neutralen Zone die Scheibe und zog unwiderstehtlich auf und davon. Er ließ sich auch von drei Gegenspielern nicht mehr stoppen und schloß seinen Alleingang
mit einem strammen Schuß in Richtung Kaufbeurer Gehäuse ab. Sekundenbruchteile später nachdem der Puck zum 5:3 (54:35 Min.) eingeschlagen hatte verschwand er auch schon in einer Jubeltraube unter seinen Mannschaftskollegen. Diesen Vorsprung verwalteten unsere Junioren
danach relativ sicher, denn die Kaufbeurer waren nun doch entnervt und konnten trotz Herausnahme
des Torhüters der Partie keine Wendung mehr geben. Vielmehr blieb es Marc Vorderbrüggen
vorbehalten nach 59:18 Minuten per „Emty-Net-Goal“ für den 6:3 Endstand zu sorgen.
Nach Spielende war dann nur noch Jubel angesagt. Die Fans feierten das ECP-Team und
diese bedankten sich nach der offiziellen Siegerehrung mit der „Welle“ bzw. der „Raupe“ (angeführt
von unserem Ismet) für die lautstarke Unterstützung in diesem wichtigen Spiel.
Für die Mannschaft, Trainer und Betreuer wurde es anschließend noch eine lange Nacht mit
vielen Feierlichkeiten in den Peitinger Lokalitäten.

Besonders wichtig zu erwähnen:
An diesem Meistertitel haben alle Spieler des Juniorenkaders ihren Anteil. Denn immer dann wenn
die Führungsspieler in der 1. Mannschaft unabkömmlich waren haben die anderen Jungs, die nicht
immer Eiszeit erhalten haben, die Kastanien für den ECP aus dem Feuer geholt. Gerade in den
Spielen zuhause gegen Nauheim bzw. bei beiden Vergleichen im Norden.

Abschließend noch der genaue Spielbericht:

19.03.2011 ESV Kaufbeuren – EC Peiting 3:6 (1:2;1:2;1:2)

Torfolge:
1:0 (5:54) Morhandt (Schittenhelm – 5:4);
1:1 (7:44) Vorderbrüggen – 5:4;
1:2 (11:41) Vorderbrüggen (Schirrmacher – 5:4);
1:3 (20:12) Thomas – 5:4;
2:3 (25:38) Habermann;
2:4 (39:52) Stauder;
3:4 (41:26) Weißer (Riefler);
3:5 (54:35) Simon;
3:6 (59:18) Vorderbrüggen (Empty-Net)

Zuschauer: 1.300

Strafen: Kaufbeuren 14 Min. + 10 Min. (Riefler – Check gegen Kopf- oder Nacken-
bereich), ECP 12 Min.

Damit wurde unsere Juniorenmannschaft mit der imposanten Ausbeute von
33:15 Toren und Maximal-Punktzahl 18 „Deutscher Meister 2011“

Herzlichen Glückwunsch zu diesem großen Erfolg ! ! !