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28.07.2017 - 07:46

Solide Bilanz, aber wachsende Herausforderungen!

Zum ersten Mal seit langer Zeit muss der EC Peiting ein Minus in der Abrechnung ausweisen.

Am Abend hat der ECP seine Mitglieder und alle Interessierten zur alljährlichen Jahreshauptversammlung im Eisstadion eingeladen. Und die etwas spärlich anwesenden Besucher bekamen durchaus einige Neuigkeiten serviert – und das schon bei der Eröffnung durch unseren 1. Vorstand, Gerhard Weyrich: „Ich blicke mittlerweile auf zehn Jahre in diesem Amt zurück, mit sehr vielen guten aber auch einigen schlechten Zeiten.“, so Weyrich. Zu den Höhepunkten seiner bisherigen Amtszeit zählte er natürlich die beiden Finals gegen Kaufbeuren und Rosenheim oder die zwei Deutschen Meisterschaften unserer Junioren. Außerdem den Neubau des Kabinentraktes oder auch den Run in der vorletzten Saison bis zu den Länderspielen gegen Tilburg. „Schwierig waren natürlich zwischendurch die vielen Erstrunden – KO’s in den PlayOffs z.B. gegen Regensburg und Weiden.“, gestand er ein. Und dann äußerte Weyrich etwas, mit dem bis heute kaum einer rechnete: „Ich stelle mich zwar nochmals zur Wahl als 1. Vorsitzender, werde mich aber nach einem Jahr im Amt dann von diesem Posten zurückziehen! Der Grund dafür sind meine Gesundheit und mein Beruf.“, gab er ehrlich zu. Allerdings will der gesamte Vorstand dafür sorgen, dass der Wechsel an der Spitze reibungslos für den Verein vonstatten geht. „Wir werden uns jetzt ein Jahr lang auf die Suche nach und den Aufbau von einem Nachfolger machen!“, so Weyrich, der insgesamt auf erfolgreiche Jahre ohne Eskapaden zurückschauen kann.

Sportlich fiel unsere Bilanz 2016/17 gut aus: alle gesteckten Ziele (Heimrecht für die PlayOffs, Einzug in Runde 2) konnte unsere erste Mannschaft erreichen. „Dementsprechend haben wir auch 2017/18 großes Vertrauen in die Jungs und haben versucht konstant zu bleiben.“, so Teammanager Gordon Borberg. Leistungsträger wie Toni Saal, Florian Hechenrieder, Andreas Feuerecker, Brad Miller, Milan Kostourek oder Ty Morris konnten gehalten werden, Ergänzung kam durch Marc Henne oder Thomas Heger. „Unser Kader umfasst zwei Torhüter, sieben Verteidiger und 12 Stürmer und bietet auch unseren Prospects aus der DNL2 gute Perspektiven auf den Schritt in den Herrenbereich.“, schätzt er die Lage ein. Freilich sind auf dem Transfermarkt kaum große Sprünge a la Wrigley, Straka, Noe, Stähle, Vavrusa oder Peleikis drin gewesen, aber das soll – wie immer – über viel Herzblut und wirtschaftliche Vernunft kompensiert werden.

Schatzmeister Werner Wiedemann – Mozart hatte anschließend weniger Grund zu lächeln, als gewohnt: „Einnahmen von um die 604.000 Euro stehen in der Abrechnung dieses Mal Ausgaben von rund 611.000 Euro gegenüber, wir verzeichnen also ein Minus von etwa 7.000 Euro!“, rechnete er vor. Als Gründe dafür gab er unter anderem an, dass ein zweites Heimspiel in den PlayOffs gegen Essen leider verpasst wurde: „Daran sieht man, wie knapp unser Spielraum bemessen ist. Ein gut besuchtes Heimspiel mehr und alles ist im grünen Bereich, aber unser Sport ist eben kein Wunschkonzert!“

Alleine um die 40.000 Euro Schiedsrichterkosten („Das wird kommende Saison gesenkt!“), hohe Reise- und Ausrüstungskosten stehen zu Buche. Dazu kommen Ausgaben für die Berufsgenossenschaft oder einfach weitere Aufwendungen rund um alle unsere Mannschaften. „Eines muss ich an dieser Stelle auch deutlich sagen: der Zuschauerschnitt steigt zwar seit drei Jahren, aber der Zuspruch hier in Peiting ist an der Schmerzgrenze, wenn es um die Finanzierung von Drittligaeishockey geht!“, gab er den Besuchern mahnende Worte mit auf den Weg. Erfreulich ist die Treue unserer Sponsoren, die Einnahmen an der Tageskasse, Spenden, Magazin oder die Eisvermietung: 193.000, knappe 100.000, runde 30.000, 11.000 und ca. 35.000 stehen – als Beispiele – hier auf der Habenseite. „Wir rechnen für die kommende Bilanz mit stärkeren Zahlen beim Ticketverkauf, sowie Mehreinnahmen beim Bürgerfest und beim Altpapier. Wenn der sportliche Erfolg bei der Ersten auch passt, drehen wir unsere Zahlen sicherlich wieder ins Positive!“, so Wiedemann – Mozart. Sowieso ist ein Minus von 7.000 Euro kein Grund zur Besorgnis („In den Planungen Anderer sind das Peanuts!“).

An dieser Stelle der Appell an unsere Fans: die OLS ist dieses Jahr mit DEL2 – Absteiger Rosenheim und den beiden BYL – Aufsteigern Memmingen und Miesbach sehr attraktiv. Zudem gab es bislang kein Sommertheater und die Ticketpreise bleiben komplett unverändert! Kommt zu unseren Spielen, unterstützt uns, holt Euch eure Dauerkarten – denn: nur gemeinsam sind wir stark und IHR macht UNS stark! Der Dauerkarten – Vorverkauf ist schon in wenigen Tagen, am 2. und 6.8. (Mittwoch 18 – 20 Uhr und Sonntag von 11 – 12 Uhr an der Hauptkasse des Eisstadions). Bei entsprechendem Absatz denken wir sicher über einen weiteren Termin nach. Die Dauerkarte für den Stehplatz / Erwachsene kostet nur 199,- Euro, die Jugend – Dauerkarte bleibt bei 50,- Euro (die Saisonkarten umfassen alle Punktheimspiele, die Vorbereitung und bringen in den PlayOffs Rabatte), für Erwachsene ist bei 23 Heimspielen (ohne die Preseason) eine Ersparnis von um die 70 Euro möglich! Alle weiteren Preise sind hier auf der Internetseite zu finden. Auch die Preise an der Tageskasse bleiben unverändert.

Die Entwicklung im Nachwuchsbereich ist insgesamt zufriedenstellend: die Evolution von einem auf drei Sterne im DEB – 5 – Sterne – Programm ist geschafft, Stern Nummer 4 soll angegriffen werden. Die sportlichen Erfolge waren zumeist in Ordnung, allerdings sind die Mannschaftsstärken aktuell ein wenig dünn, so die Einschätzung von Nachwuchsleiter Thomas Zeck: „Die Teilnahme am 5 – Sterne – Programm macht uns professioneller und bietet unseren jungen Spielern in der Region einzigartige Perspektiven, allerdings ist sie sehr viel Aufwand für einen Verein, der fast nur ehrenamtlich arbeitet. Sollten wir den vierten Stern erreichen, sind wir aber auch an unserem Limit angekommen!“ 

Zum Abschluss standen noch Neu- bzw. Wiederwahlen an (die Vorstandschaft wurde für ihre Arbeit entlastet, die Revisoren hatten bei der Prüfung der Unterlagen keine Beanstandungen): Gerhard Weyrich, Stefan Stets, Werner Wiedemann – Mozart und insgesamt vier Beisitzer sind einstimmig in ihren Ämtern bestätigt worden.

Simon Fritzenschaft