Ein Aus des EV Füssen träfe auch unseren ECP schwer!

Gestern gegen 17:30 Uhr wurde die Hiobsbotschaft öffentlich: „Unternehmer des ESV Kaufbeuren werden nicht zur Rettung des EV Füssen bereitstehen. Das übersteige die Möglichkeiten des ESVK!“ – klare, aber harte Worte nach einer eingehenden Beratung.

„Ich habe vor ein paar Minuten die Nachricht gelesen und das war ein mittlerer Schock!“, sagt unser Vorstand Gerhard Weyrich zum drohenden Ende unseres Rivalen aus dem Allgäu. „Wir konnten uns zwar schon darauf einrichten, aber wenn es soweit ist, dann ist das schon nochmal eine Nummer härter.“

Mit dem EVF verschwindet möglicherweise ein langjähriger Derbygegner aus der Oberliga, vielleicht von der Eishockey – Landkarte. „Wir hatten da immer zugkräftige Heimspiele, emotionale Derbies mit gutem Zuschauerzuspruch. Auch auswärts war das recht kostengünstig. Außerdem haben wir Zahlen kalkuliert, die Verpflichtungen nach sich ziehen, die wir jetzt wohl in die Tonne treten können.“, so Weyrich weiter. „Wir haben unsere Planungszahlen ordnungs- und termingerecht im Mai abgegeben, die aber auf einer 12er – Liga fußen. Es wird sehr eng werden, aber wir haben keine Harakiri – Planung gemacht, d.h. Sorgen um den EC Peiting muss sich niemand machen. Ob wir die kommende Saison allerdings mit einem Plus abschließen, das will ich doch stark anzweifeln.“

Das ist die andere Seite der Medaille, die nur allzu gerne in manchen Managements vergessen wird: die Verantwortung nicht nur für den eigenen, sondern auch für andere Vereine. Der „worst case“ einer 10er – Liga würde auch den ECP auf eine harte Probe stellen. Gerhard Weyrich legt nach: „Ich bin ziemlich angefressen, will aber nicht von der Chaosliga Oberliga sprechen. Trotzdem sind Dinge passiert, für die jeder Verein selbst verantwortlich ist. Es hat jetzt Jahre gegeben, wo es ganz gut geklappt hat, heuer ist es bislang ein Seuchenjahr. Das sind natürlich Sachen, die dem deutschen Eishockey insgesamt nicht gut tun.“

Damit sind die seriös arbeitenden Vereine einmal mehr die Leidtragenden. Nur zur Erinnerung: in gut 4 (!) Wochen steht eigentlich das erste Vorbereitungsspiel auf die neue Saison an, ausgerechnet gegen den sterbenden Altmeister aus Füssen.

„Unter diesen Vorzeichen wäre es natürlich wichtig, wenn der EV Landshut Teil der Oberliga würde. Das könnte die Attraktivität der Liga deutlich steigern!“, so Weyrich zum Abschluss.

Simon Fritzenschaft